Zwei Rittersagas · Die saga vom Mantel / Die Saga vom schönen Samson

- Authors
- Simek, Rudolf & Hrsg. & Rudolf Simek
- Publisher
- Braumueller
- Tags
- sagen & märchen
- ISBN
- 9783700303336
- Date
- 2021-11-22T23:00:00+00:00
- Size
- 2.41 MB
- Lang
- de
Die Saga vom Mantel:
Die Handlung der Möttuls saga ist denkbar einfach: Beim traditionellen Pfingstfest am Hofe des Königs Artus weigert sich der König, mit dem Mahl zu beginnen, bevor er nicht von irgendeinem Abenteuer oder einer anderen Neuigkeit erfahren habe - ein stereotyper Zug in der Artusliteratur. Es kommt ein Jüngling geritten, der dem König eine Erlaubnis abringt, ohne daß dieser noch weiß, wofür. Daraufhin zieht der Jüngling einen zauberkräftigen Mantel hervor, der die Macht hat, die Untreue der Frauen aufzudecken. Selbstverständlich findet sich erst keine der Frauen und Freundinnen der Helden am Artushof, die nicht irgendeinen Makel in dieser Beziehung aufwiese, bis zuletzt die in ihrem Zimmer eingeschlafene Freundin Karadins gefunden wird, die sich des Mantels als würdig erweist und ihn behalten darf. Der Übersetzer schließt damit, daß er es für ein undankbares Geschäft hielte, mit dem Mantel auf der Suche nach treuen Frauen von Hof zu Hof zu reisen.
Die Saga vom schönen Samson:
Am Hofe des König Artus lebt als Geisel Valentina, die Tochter des irischen Königs Garlant, in die sich Artus’ Sohn Samson verliebt, worauf der König sie nach Hause schickt (Kap. I—III). Während sich Samson nun auf Wikingerzügen Ruhm erwirbt, wird Valentina in der Bretagne vom harfenspielenden Frauenräuber Kvintalin entführt, jedoch von der zauberkundigen Ziehmutter Samsons, Olimpia, die einsam in einem Wald der Bretagne lebt, gerettet, was aber niemand erfährt (Kap. IV-V). Sobald Samson von der vermeintlichen Entführung Valentinas erfährt, macht er sich auf die Suche nach ihr, wobei er mit der Trollmutter Kvintalins zu kämpfen hat und sie tötet, worauf er in ihrer Höhle neben großen Schätzen auch Valentinas Mantel und Diadem findet, so daß er sie für tot hält (Kap. VI-VIII). Samson will nun Ingina, die Tochter des Jarls Finnlaug von der Bretagne, heiraten; während der Hochzeitsvorbereitungen folgt Samson einem weißen Hirschen in den Wald und stürzt in eine Falle (Kap. IX-X). Inzwischen wird Valentina mit Hilfe eines Zwergs mit einem Karren doch noch entführt, aber von Samson befreit (XI-XIII); bis Samson geheilt ist, halten sie sich bei Olimpia auf, während Samson für tot gehalten wird. Nach seiner Rückkehr - Ingina hat inzwischen schnell den irischen König geheiratet - wird Kvintalin endlich gefangen und dazu verurteilt, den wunderbaren Mantel beschaffen zu müssen (XIV-XV). Der zweite Abschnitt beginnt mit König Gudmund von Glaesisvellir, der auf einem Kriegszug ins Riesenland im Land der Kleinen Mädchen einen Sohn zeugt, ihn aber aussetzen läßt. Er wird jedoch gefunden, Sigurd genannt und aufgezogen (XVI-XVII) und bringt es beim Riesenkönig Skrymir zu hohen Ehren (XIX-XX). Mit einem Stab, der ihm immer Kraft verleiht, und dem wunderbaren Mantel, den drei Riesentöchter gewebt hatten, segelt Sigurd schließlich ab, um seinen Vater Gudmund aufzusuchen (XXI). In zweiter Ehe wirbt er um Skrymirs Tochter, erschlägt aber im Laufe der Erbstreitigkeiten ihren Bruder und schließlich Skrymir selbst und wird damit König des Riesenlandes (XXII). Im Alter von über 100 Jahren wirbt er um die Tochter eines russischen Jarls (XXIII). Bei dieser Hochzeit nun schlägt der Räuber Kvintalin zu, erschlägt den greisen Sigurd und verschafft sich den wunderbaren Mantel und den Zauberstab, die er zu Samson bringt (XXIV-XXV). Der Rachefeldzug von Sigurds Sohn Ulf endet mit Friedensschluß und verschiedenen Heiraten (XXVI-XXVII). Die Saga endet mit genealogischen Bemerkungen über die Nachkommen der Helden sowie einer letzten Bemerkung zum Schicksal des Mantels.