Mit der Zeit

Mit seinen Buch „Mit der Zeit" (The Care of Time), 1981, hatte Eric Ambler wieder ein brisantes Thema aufgegriffen und gekonnt umgesetzt. Er hatte die Finger auf eine offene Wunde gelegt, denn erstaunliches ereignet sich 1981 im Ölgeschäft: der Ölpreis sinkt! Verbürgt ist, dass der smarte saudische Ober-Ölscheich Yamani 1981 auf einer von den Medien der westlichen Welt so wohlwollend wie noch nie begleiteten "Goodwill-Tour" durch die Metropolen der Öl-Verbraucherländer reiste, um auf seine ganz besonders charmante Art, die Länder des OPEC-Kartells, anlässlich der bevorstehenden Genfer Konferenz "zur Besonnenheit zu mahnen". Raymond Chandler hat einmal geschrieben, Ambler habe sich zwischen zwei Stühle gesetzt, weil er dauernd versucht habe, seine Figuren auf einem gewissen Niveau zu halten, um seinem halbgebildeten Publikum etwas zu bieten. Eric Amblers Antwort: Er habe immer bequem zwischen zwei Stühlen gesessen. Auch sein Held in diesem Buch, ein arbeitsloser Schriftsteller sitzt zwischen zwei Stühlen, ob er so glücklich ist, wie Ambler, zweifle ich an. Denn er ist in geheimen Verhandlungen zwischen Nato-Funktionären und einem Ölscheich im Nahen Osten verwickelt - und das wird brandgefährlich. „Mit der Zeit" entwirft Eric Ambler - spannend und unterhaltsam, wie immer - das Porträt eines verfolgungswahnsinnigen und machtberauschten Öl-Scheichs und malt die Drohung eines globalen Bakterienkriegs.