[Doro spielt Amor 04] • Oleanderblüte auf Mallorca

Viel zu attraktiv, viel zu schnell entflammbar, viel zu sehr auf Äußerlichkeiten fixiert. Ein loderndes Funkeln in den Augen – und Schmuckdesignerin Sophie weiß sofort, dass Javier ihr persönlicher No-Go-Mann ist. Dumm nur, dass die Hochzeit ihrer Freundin Doro ausgerechnet in seinem Hotel auf Mallorca stattfindet. Der taffen Seniorin zuliebe arrangiert sich Sophie mit den nervtötenden Avancen des Hoteliers, der sie zu allem Überfluss nicht so kalt lässt, wie sie es gern hätte. Dabei hasst sie Männer, die bloß ihre Schönheit sehen und sie deshalb erobern wollen. Tiefe Gefühle, echte Verbundenheit und ein »für immer« – all das ersehnt sie sich in einer Beziehung. Dinge, die Javier ihr unmöglich bieten kann. Oder täuscht sie sich in ihm?

Um dem Gefühlschaos zu entgehen, steigert sie sich in die Vorstellung, dass Schmuckhändler Erik ihr Traummann sein könnte. Mit ihrer Starrköpfigkeit treibt sie nicht nur die Amor spielende Doro zur Verzweiflung, sondern vor allem den schwer verliebten Javier.

Eine unterhaltsame Geschichte über Vorurteile, Beziehungsängste und die ganz, ganz große Liebe. Wer Komödien mag, die Leichtigkeit und Tiefe miteinander verbinden, wird diese Geschichte lieben!

Leseprobe

Bitte einmal Hin- und Rückfahrt , dachte ich, während sein Augenpaar von oben bis unten und anschließend von unten bis oben über mich hinweg glitt. Spontan stieg Wut in mir auf. Schon wieder so einer, der nichts sehen wollte außer meiner Verpackung, dem eine schöne Hülle reichte, um Feuer zu fangen – egal, was sich dahinter verbarg. Binnen Sekunden verschwand jedwede visuelle Anziehungskraft, die er eben noch auf mich ausgestrahlt hatte. Für die kleinstmögliche vorstellbare Zeiteinheit flog der Gedanke durch meinen Kopf, dass ich vielleicht gerade genauso auf seine Äußerlichkeiten reagiert hatte, doch das geschah so schnell, dass der Impuls sich verflüchtigte, bevor ich ihn richtig wahrgenommen hatte.

Er streckte mir die Hand entgegen. »Hi, ich bin Javier, ein guter Freund von Doro und Hajo. Herzlich willkommen in meinem kleinen Paradies.«

Aha, der Eigentümer also. Geld besaß er folglich auch noch. Ein weiterer Minuspunkt. Geldadel, Mitglied der mallorquinischen Oberklasse, Frauenheld, Aufreißer, selbstgefälliger Pascha, Herzensbrecher, modebewusster Geck, Don Juan ... Oder Don Javier ... Durch meinen Kopf wuselte eine stete Folge abwertender Ausdrücke und ich beschloss, diesen Mann am Ende einfach bloß eines zu unsympathisch.

Mit verschlossenem Gesichtsausdruck ergriff ich seine Hand und stellte mich ebenfalls vor. »Hallo, ich bin Sophie. Doro ist seit Jahrzehnten so etwas wie eine großmütterliche Freundin für mich.«

Das musste reichen. Schnell entzog ich ihm meine Hand und wandte mich brüsk von ihm ab. Nur aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, dass er verblüfft die Augenbrauen hochzog. Ha, das geschah ihm recht, diesem Don Javier. Innerlich grinste ich. Wenn das nicht der perfekte Spitzname für ihn war!