[Rosinkawiese 01] • Rosinkawiese

»Rosinkawiese« nannten die Einheimischen jenes Stück Land in Ostböhmen, auf dem die Eltern von Gudrun Pausewang Anfang der zwanziger Jahre ihren Traum vom alternativen Leben verwirklichten. Für Freiheit und Unabhängigkeit nahmen sie die größten Entbehrungen auf sich, und es gelang ihnen tatsächlich, das ehemalige Sumpfgebiet zu kultivieren. Doch zur absoluten Autarkie reichte der Boden nicht... In neunzehn Briefen an den Enkel einer alten Freundin, der sein Studium mit einem Leben auf dem Lande vertauschen möchte, schildert die Mutter der Autorin ihre damaligen Motive und’ berichtet offen und ehrlich von den Erlebnissen und Erfahrungen jener »Rosinkawiesen-Ära«, die 1945 mit der Flucht in den Westen abrupt endete. »Keinen Tag davon«, so schreibt Elfriede Pausewang, »möchte ich missen, auch wenn wir unsere Idee mindestens teilweise scheitern sahen.«