Das Wirtshaus im Spessart

Das Wirtshaus im Spessart
Authors
Hauff, Wilhelm
Publisher
BookRix GmbH & Co. KG
Tags
weltliteratur
ISBN
9783736805989
Date
2017-04-24T00:00:00+00:00
Size
0.17 MB
Lang
de
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Zwei junge Schmiedegesellen wandern durch den verrufenen Spessart. Es wird Nacht und sie kehren in einem Wirtshaus ein. Bald schon ahnen die beiden, dass die Inhaber desselben mit einer Räuberbande in Verbindung stehen und sie im Schlaf ausgeraubt werden sollen. Um wach und abwehrbereit zu bleiben, erzählen sie sich die ganze Nacht über unheimliche und spannende Geschichten ...

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### Buch der 1000 Bücher

Copyright: Aus Das Buch der 1000 Bücher (Harenberg Verlag)

Märchenalmanach auf das Jahr 1828 (Das Wirtshaus im Spessart)

OA 1827 Form Erzählung Epoche Romantik

Entstehung/Aufbau: Das erfolgreiche Prinzip der beiden vorangegangenen, deutlich von den Märchen aus 1001 Nacht beeinflussten Almanache bestand darin, eine spannende Rahmenhandlung mit märchenhaft-fantastischen Erzählungen zu verbinden: Im Märchenalmanach auf das Jahr 1826 bildete Die Karawane die Rahmenhandlung; die bekanntesten darin enthaltenen Märchen waren Kalif Storch, Die Geschichte vom kleinen Muck und Die Geschichte vom Gespensterschiff. Die herausragende Erzählung des unter Zeitdruck um Arbeiten anderer Autoren (u. a. der Brüder R Grimm) ergänzten Märchenalmanachs auf das Jahr 1827 (Rahmenhandlung: Der Scheik von Alessandria und seine Sklaven) war Zwerg Nase. Im dritten Band verließ Hauff den Orient und siedelte die Rahmenhandlung im Spessart an, den er 1826 bereist hatte. Die Erzählungen des Bandes waren bereits Ende 1826 abgeschlossen, wurden aber erst Ende 1827 veröffentlicht.

Inhalt: Zwei Handwerksburschen auf Wanderschaft geraten im Spessart in ein zwielichtiges Wirtshaus. Auch die Reisegesellschaft der Gräfin Sandau wird durch einen Wagenbruch gezwungen, hier abzusteigen. Alsbald erfahren die Reisenden, dass sie in eine Räuberhöhle geraten sind; die Bande beabsichtigt, die Gräfin zu entführen und Lösegeld zu erpressen. Der tapfere Goldschmiedegeselle Felix tauscht mit der Gräfin die Kleider und folgt den Räubern in ihr Waldversteck, während die Dame fliehen kann. Nach glücklicher Errettung stellt sich die Gräfin als Felix’ Patin und langjährige unbekannte Wohltäterin heraus. Die Zeit ihrer Gefangenschaft verkürzen sich die Helden mit reihum zum Besten gegebenen Erzählungen: Die Sage vom Hirschgulden, Said’s Schicksale, Die Höhle von Steenfoll – eine schottländische Sage und – in zwei Hälften geteilt das Herzstück des dritten Bandes bildend – Das kalte Herz.

Wirkung: Hauffs dritter und letzter Märchenalmanach belegte einmal mehr das Gespür des Autors für publikumswirksame Unterhaltungsliteratur mit romantisch-fantastischem Einschlag. Wieder schildert Hauff Existenzen am Rande der Gesellschaft, diesmal sind es die schillernden Gesetzlosen. In seinem wohl schönsten Märchen Das kalte Herz (inspiriert von E. T. A. R Hoffmanns Das steinerne Herz) steht der von allen verachtete Köhler Peter Munk im Mittelpunkt. Seinen sozialen Aufstieg bezahlt er mit dem Verlust seiner Identität, indem ihm der böse Berggeist »Holländer-Michel« ein steinernes Herz einpflanzt. Die im Ton einer Volksdichtung gehaltene Erzählung offenbart mit ihrer unverhohlenen Kritik an der zunehmenden Entfremdung des Menschen im Zeitalter der Industrialisierung die oft verkannten realistischen und zeitkritischen Bezüge im Œuvre Wilhelm Hauffs.

Die Rahmenhandlung von Das Wirtshaus im Spessart wurde 1956 von Kurt Hoffmann kongenial verfilmt (u. a. mit Liselotte Pulver und dem Kabarettistenduo Wolfgang Neuss und Wolfgang Müller). Der Streifen gilt heute als einer der wenigen intelligenten bundesdeutschen Unterhaltungsfilme der Nachkriegszeit, nicht zuletzt dank seiner erfrischend anarchischen Seitenhiebe auf Wirtschaftswunder und deutsche Gemütlichkeit. W. Co.

### Rezension

Copyright: Aus Das Buch der 1000 Bücher (Harenberg Verlag)

Märchenalmanach auf das Jahr 1828 (Das Wirtshaus im Spessart)

OA 1827 Form Erzählung Epoche Romantik

Entstehung/Aufbau: Das erfolgreiche Prinzip der beiden vorangegangenen, deutlich von den Märchen aus 1001 Nacht beeinflussten Almanache bestand darin, eine spannende Rahmenhandlung mit märchenhaft-fantastischen Erzählungen zu verbinden: Im Märchenalmanach auf das Jahr 1826 bildete Die Karawane die Rahmenhandlung; die bekanntesten darin enthaltenen Märchen waren Kalif Storch, Die Geschichte vom kleinen Muck und Die Geschichte vom Gespensterschiff. Die herausragende Erzählung des unter Zeitdruck um Arbeiten anderer Autoren (u. a. der Brüder R Grimm) ergänzten Märchenalmanachs auf das Jahr 1827 (Rahmenhandlung: Der Scheik von Alessandria und seine Sklaven) war Zwerg Nase. Im dritten Band verließ Hauff den Orient und siedelte die Rahmenhandlung im Spessart an, den er 1826 bereist hatte. Die Erzählungen des Bandes waren bereits Ende 1826 abgeschlossen, wurden aber erst Ende 1827 veröffentlicht.

Inhalt: Zwei Handwerksburschen auf Wanderschaft geraten im Spessart in ein zwielichtiges Wirtshaus. Auch die Reisegesellschaft der Gräfin Sandau wird durch einen Wagenbruch gezwungen, hier abzusteigen. Alsbald erfahren die Reisenden, dass sie in eine Räuberhöhle geraten sind; die Bande beabsichtigt, die Gräfin zu entführen und Lösegeld zu erpressen. Der tapfere Goldschmiedegeselle Felix tauscht mit der Gräfin die Kleider und folgt den Räubern in ihr Waldversteck, während die Dame fliehen kann. Nach glücklicher Errettung stellt sich die Gräfin als Felix’ Patin und langjährige unbekannte Wohltäterin heraus. Die Zeit ihrer Gefangenschaft verkürzen sich die Helden mit reihum zum Besten gegebenen Erzählungen: Die Sage vom Hirschgulden, Said’s Schicksale, Die Höhle von Steenfoll – eine schottländische Sage und – in zwei Hälften geteilt das Herzstück des dritten Bandes bildend – Das kalte Herz.

Wirkung: Hauffs dritter und letzter Märchenalmanach belegte einmal mehr das Gespür des Autors für publikumswirksame Unterhaltungsliteratur mit romantisch-fantastischem Einschlag. Wieder schildert Hauff Existenzen am Rande der Gesellschaft, diesmal sind es die schillernden Gesetzlosen. In seinem wohl schönsten Märchen Das kalte Herz (inspiriert von E. T. A. R Hoffmanns Das steinerne Herz) steht der von allen verachtete Köhler Peter Munk im Mittelpunkt. Seinen sozialen Aufstieg bezahlt er mit dem Verlust seiner Identität, indem ihm der böse Berggeist »Holländer-Michel« ein steinernes Herz einpflanzt. Die im Ton einer Volksdichtung gehaltene Erzählung offenbart mit ihrer unverhohlenen Kritik an der zunehmenden Entfremdung des Menschen im Zeitalter der Industrialisierung die oft verkannten realistischen und zeitkritischen Bezüge im Œuvre Wilhelm Hauffs.

Die Rahmenhandlung von Das Wirtshaus im Spessart wurde 1956 von Kurt Hoffmann kongenial verfilmt (u. a. mit Liselotte Pulver und dem Kabarettistenduo Wolfgang Neuss und Wolfgang Müller). Der Streifen gilt heute als einer der wenigen intelligenten bundesdeutschen Unterhaltungsfilme der Nachkriegszeit, nicht zuletzt dank seiner erfrischend anarchischen Seitenhiebe auf Wirtschaftswunder und deutsche Gemütlichkeit. W. Co.