Schuldig

Marianne Weigelt ist der Star der Laienspielgruppe, die in den Herbst- und Wintermonaten in einem Kleinbus von Dorf zu Dorf fährt, um in den Gemeindehäusern aufzutreten. Stefanie neidete ihrer Schwester diesen Erfolg nicht, sondern freute sich darüber, wenn es Marianne gelingt, das Publikum in ihren Bann zu ziehen und für ein, zwei Stunden den Alltag vergessen zu lassen.

Auch an diesem Abend haben sie gespielt. Der Beifall des Publikums klingt noch in ihnen nach, als sie alle zusammen im Kleinbus nach Hause fahren. Schon nach wenigen Minuten schlafen die meisten von ihnen, auch Marianne und Stefanie. Nichts scheint den nächtlichen Frieden zu stören... Als Marianne nach Wochen erwacht, liegt sie im Krankenhaus und kann ihre Beine nicht mehr bewegen. Ein betrunkener Autofahrer war direkt auf den Kleinbus zugerast. Der Busfahrer hatte das Steuer zur Seite gerissen, der Bus war über die Böschung geschossen und hatte sich mehrmals überschlagen. Ein Wunder, daß es keine Toten gegeben hatte.

Verzweifelt bemühen sich ihre Schwester, Freunde und Ärzte, der jungen Frau neuen Lebensmut zu geben. Marianne ist so verzweifelt, daß sie am liebsten einschlafen und nie wieder aufwachen würde. Sie glaubt, ein Leben im Rollstuhl nicht ertragen zu können. 

Auch Daniel Holzner tut alles, um den Weigelt-Schwestern zu helfen. Es fällt Stefanie nicht schwer, sich in ihn zu verlieben, obwohl sie spürt, daß es trotz aller Liebe zwischen ihnen eine unsichtbare Mauer gibt. Sie ahnt ja nicht, daß es Daniel gewesen ist, der den Unfall verursacht hat.

Wird Daniel Holzner jemals den Mut finden, der geliebten Frau die Wahrheit zu gestehen? - Und wird Stefanie ihm verzeihen können?