Die furchtlose Königin · From Chaos and Destiny

Die furchtlose Königin · From Chaos and Destiny
Authors
Skovo, Miriam
Tags
roman-historisch
Date
2023-11-08T08:00:00+00:00
Size
0.77 MB
Lang
de
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»König Gilgamesch muss sterben.«

Lilidh kennt nichts anderes als einen grausamen König, der für das Wohl seines Reiches göttliche Priester opfert und damit eine Dunkelheit durch die Straßen Babylons schickt, die Tod und Verderben nach sich zieht. Als ihre Freundin das nächste Opfer werden soll, ist für Lilidh Niemals wird sie dieses Schicksal zulassen.

Bahras schriller Schrei ließ Lilidh zusammenzucken. Ihr Herz füllte sich mit Sorge und Wut.

Sie musste etwas tun.

Obwohl sie sich sicher war, dass sie es bereuen würde, entfernte sie sich von Aselya und drängte sich durch die Menge.

»Ich wusste, dass im Tempel der Inanna nur Unheil wartet. Die Göttin der Liebe und des Krieges. Das kann nicht gutgehen!«

Lilidh presste die Lippen aufeinander und schob sich weiter durch die Umstehenden, bis sie vor Bahra und einem Mann stand, dessen Schmuck an der Schulter ihn als Oberpriester auswies. Er hatte die junge Priesterin am Hals gepackt und in die Höhe gehoben. Bahra strampelte mit den Füßen und krallte sich in den Ärmel seiner hellblauen Robe.

Sofort sprang Lilidh vor und packte ihn am Handgelenk. »Stopp! Ihr tötet sie!«

»Auf Diebstahl folgt nun einmal der Tod! So lautet das Gesetz!« Sein Blick war so voller Hass, dass ihr mulmig wurde.

Sie wusste sich nicht anders zu helfen, als dem Oberpriester mit aller Kraft in die Hand zu beißen.

Mit umklammertem Handgelenk baute er sich vor ihr auf. Finster starrte er auf sie herab. »Wie kannst du es wagen?«

Sein Blick versprach Rache. Er hob die Hand und holte aus. Doch Lilidh duckte sich unter dem Schlag hinweg, packte ihn und trat mit dem Fuß gegen sein Knie, sodass er stürzte. Sie wusste, dass ihr dafür Ärger blühte, doch Lilidh war es egal. Die Tracht Prügel nahm sie in Kauf.

»Nun hört Ihr mir zu, Oberpriester.« Sie legte all ihre Verachtung in das letzte Wort, während sie seinen Arm noch fester hinter seinem Rücken verdrehte, bis er vor Schmerz stöhnte.

»Nicht! Damit tötet ihr nicht nur Euer Kind, sondern Eure ganze Familie!«

Der Mann drückte das Bündel an sich und wirbelte zu ihr herum. In seinem Gesicht stand deutlich die Verzweiflung. »Wie meint Ihr das?«

»Sie ist keine Heilerin! Sie ist eine Iblis, eine Dämonin, die Krankheiten verbreitet.«

»Hört nicht auf das dumme Ding! Bereits heute Morgen versprach ich Euch Heilung. Gebt mir Euer Kind und Ihr werdet ein Wunder erfahren.«

Lilidh kramte in ihrem Bündel, bis ihr einfiel, dass ihr Kräutervorrat aufgebraucht war. »Wenn Ihr im Morgengrauen zu dem Tempel der Inanna kommt, helfe ich Euch und Eurer Familie. Doch so viel kann ich Euch Kocht Euer Trinkwasser. Darin lebt das Böse und ruft das Erbrechen hervor.«

»Nein, mein Herr. Ignoriert dieses Mädchen. Sie ist das Böse.«

Fouad knurrte den Iblis an. Grollend und mit aufgestelltem Fell ging er auf die Kreatur zu, die unruhig auf ihre Oberschenkel tippte.

»Fouad?«, flüsterte Lilidh, als ihr eine Eingebung kam.

Der Dschinnhund brummte, hielt aber nicht inne.

»Gibt es hier Löwen oder andere Raubtiere?« Es ärgerte sie, dass ihre Stimme vor Furcht höher war als sonst. Aber es wäre das Schlimmste, wenn ihre Ahnungslosigkeit sie in den Tod führte.