Der große Pan

Von H. P. Lovecraft bis hin zu Stephen King nennt wirklich jeder namenhafte Vertreter unheimlicher Literatur Arthur Machens "Der große Pan" als eine der einflussreichsten Geschichten des Schreckens - und das zu Recht.

So ist diese Novelle zusammengesetzt aus verschiedenen Andeutungen, Sichtungen, Briefen und Berichten, die zusammengenommen ein Mosaik der sich ausbreitenden Angst ergeben. So scheint eine merkwürdige Frau, an der ein Experiment verübt wurde, fortan Schreckliches zu verbreiten. Sichtungen, dass diese Frau auf einer Waldeslichtung mit einem grotesken nackten Mann zugegen gewesen sei sowie der unerklärliche Selbstmord Hochgestellter machen die Runde. Letztendlich scheint dieses Wesen die ANgehörigen ihrer Umwelt in den Wahnsinn zu treiben (Lovecraft lässt schön grüßen).

Machen versteht es in der 1894 verfassten Geschichte, den Schrecken schleichend einzufädeln, indem er ein Panoptikum des Schreckens durch unzählige Andeutungen schafft, von dem später vor allem Lovecraft profitierte und zur Perfektion trieb. Erstaunlich ebenfalls, mit wie wenig Schwulst und Unnötigem diese kurze, schnelle und beklemmende Geschichte seine Steigerung erlangt - wie präzise der Autor zu Werk geht. Sicherlich stehen nicht die Charaktere im Mittelpunkt der Erzählung. Dennoch legt sich die kalte Hand des Schauerns in den Nacken des Lesers.

Hinzu kommt, dass die - leider gänzlich vergriffenen - Machen-Werkausgabe vom Piperverlag wunderschön aufgemacht und von Joachim Kalka kongenial ins Deutsche übertragen wurde. Sollte sich dieses rare Büchlein also irgendwo in einem Antiquariat finden - zuschlagen! Es lohn1 sich!