Wolf Solent

Wolf Solent
Authors
Powys, John Cowper & Hoffmann, Richard
Publisher
Penguin Books
Tags
roman
ISBN
9780694208005
Date
1964-11-15T00:00:00+00:00
Size
0.91 MB
Lang
de
Downloaded: 215 times

Der junge Bibliothekar Wolf Solent aus London wird von dem alten,

kauzigen Squire Urquhart beauftragt, die Geschichte Dorsets und seiner

Landschaft, aber auch die »unmoralische Geschichte« des Dorfes zu

schreiben. Schicht um Schicht gräbt er sich in die Vergangenheit und

dringt so auch immer weiter vor in die Tiefen seiner eigenen Geschichte.

Während seiner Recherchen lernt Solent die seltsam skurrile

Dorfgemeinschaft kennen und gerät schließlich in die gefährliche Nähe

zweier sehr verschiedener Frauen, die er »auf der Suche nach gewissen

Empfindungen« beide, aber jede anders liebt. Hin und her

gerissen zwischen der sinnlichen Gerda, die er heiratet, und der

intellektuellen Christie, die sich als Schriftstellerin aus der

inzestuösen Atmosphäre ihres Vaterhauses zu lösen sucht, droht er zu

zerbrechen. In seinem verhalten pathetisch schwingenden Stil, wo dem

Kleinsten noch eine große Gebärde anhaftet, stimmt Powys einen Hymnus

auf Eros an, auf die Verschränkung von Gefühl und Geist, von Natur und

Kosmos.Als Wolf Solent 1930 erstmals auf deutsch erschien, löste der Roman sofort ein enormes literarisches Echo aus. Hermann Broch und Elias Canetti diskutierten in Wien intensiv über das Buch, das sie so tief beeindruckt hatte und sich gleichzeitig so radikal von den modernen Romanen der Zeit unterschied. Max Brod liebte Wolf Solent sein Leben lang als »eines der schönsten Epen, die es gibt«, und Hans Henny Jahnn begrüßte das Werk begeistert als »hymnische Bejahung des Lebens«. Hermann Hesse faszinierte vor allem »das reichste Naturgefühl, das ich je in einem heutigen englischen Buch antraf«. Auch Simone de Beauvoir empfand die Begegnung mit John Cowper Powys' großem Roman als »Offenbarung«. Während er in England und Amerika längst schon als moderner Klassiker galt, wurde er im deutschen Sprachbereich über Jahrzehnte lediglich als »Geheimtip auf den literarischen Schwarzmärkten« (Literaturmagazin Flugasche) gehandelt, tief verehrt von Autoren wie Alfred Andersch, Nicolas Born, Rolf Dieter Brinkmann und Peter Handke, für den Wolf Solent ein Buch ist, »das ich gelesen habe, als könnte es mir fürs weitere Leben etwas beibringen«.Pressestimmen»Der junge Wolf Solent wird von einem adeligen alten Eigenbrötler beauftragt, die "unmoralische Geschichte" eines englischen Provinznestes zu schreiben. Die Rachsucht des alten Mannes wird zwar befriedigt, aber Solent gerät in die nicht ungefährliche Nähe zweier Frauen. Er liebt sie beide, doch jede anders … Solent bekennt von sich: 'Alles, was ich wünsche, sind gewisse Empfindungen." Diese Empfindungen sind erotisch, so, wie das ganze Buch ein Hymnus auf Eros ist … geschaffen von einem Dichter, der sowohl Romantiker wie Psychologe, Pantheist wie Gesellschaftskritiker ist.«DIE ZEIT