[Shadowmarch 03] • Die Dämmerung

Eine riesige Elbenarmee überschreitet die Schattengrenze, und nichts scheint sie aufhalten zu können. Als Barrick in die Hände der heimtückischen Feinde fällt, ist Briony gezwungen, aus der Südmarkfeste zu fliehen. Ist es das Schicksal der Völker Eions, zwischen den Armeen der Elben und des Autarchen zerrieben zu werden? Gelingt es Briony, in der Fremde Unterstützung zu finden, um den Thron zurückzuerobern? Und ist Barrick der Herausforderung gewachsen, die ihn immer weiter in die Schattenlande hineinführt ...? Ein echter Tad Williams: vielschichtig erzählt und voller Spannung von der ersten bis zur letzten Seite. Seine »Otherland«-Tetralogie ist eines der großen Meisterwerke der modernen Phantastik und wurde zum Weltbestseller. Mit der »Shadowmarch«-Trilogie knüpft er an seinen ersten großen Erfolg, die Saga um den »Drachenbeinthron«, an.

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Während sich König Olin Eddon noch immer in der Gefangenschaft der Xis befindet und die Festung Südmark weiterhin vom Elbenvolk der Qar unter ihrer Herrscherin Yasammez belagert wird, müssen Prinz Barrick und seine Zwillingsschwester Prinzessin Briony ganz auf sich allein gestellt versuchen, Eion zu retten. Prinz Barrick kämpft hinter der Schattenlinie einen einsamen Kampf, kommt dabei in viele unbekannte Regionen mit eigenartigen Bewohnern und muss sich mit zahlreichen bizarren Kreaturen auseinandersetzen, wobei selten gleich klar ist, wer gut und wer böse ist. Prinzessin Briony hingegen hält sich am Hof von Syan auf, wo sie sich in Prinz Aeneas verliebt – was nicht ohne Konsequenzen bleibt …

Lange mussten wir warten auf Band 3 der *Shadowmarch*-Trilogie, um nun festzustellen: Band 3 ist gar nicht der Abschlussband, ein vierter Teil – der dann wirklich der letzte sein soll – ist in Vorbereitung. Dieses Spielchen kennt man ja schon von Tad Williams; auch die geniale Reihe *Osten Ard* war als Trilogie konzipiert (oder zumindest angekündigt) und wurde kurzerhand zur Tetralogie gemacht. Doch was bei *Osten Ard* die Fans jubeln ließ – je länger, desto besser! –, sorgt hier eher für Verdruss: In *Die Dämmerung* passiert einfach zu wenig (jedenfalls zu wenig Neues), als dass diese künstliche Verlängerung wirklich gerechtfertigt wäre.

Natürlich macht es Spaß, sich weiterhin in diese großartig konstruierte kriegerische Fantasiewelt der bösartigen Qar-Elben, der Xis, der Funderlinge und der vielen Götter hineinzudenken, der Roman hat schillernde, Gänsehaut erzeugende Momente, und dass Tad Williams schreiben kann, braucht nicht extra erwähnt zu werden. Und doch laufen zu viele Handlungsstränge relativ unmotiviert einfach weiter geradeaus, ohne sich zu verbinden, und die meisten offenen Rätsel bleiben weiterhin ungelöst. Dem großen Finale, das man eigentlich ja hier in Band 3 schon erwartet hatte, rückt man kaum näher, und das ist – bei allem Lesevergnügen, das dieser Roman zweifellos bietet – einigermaßen frustrierend. Diesen Aufgalopp zum großen Showdown (so er denn in Band 4 wirklich kommt) hätte Williams sich sparen oder zumindest, auf hundert Seiten eingedampft, zum Bestandteil des Finalbandes machen sollen. * -- Katharina Vogt*