[Erik Winter 07] • Zimmer Nr. 10
- Authors
- Edwardson, Åke
- Publisher
- Claassen Verlag
- Tags
- roman-krimi
- ISBN
- 9783546002950
- Date
- 2006-08-02T00:00:00+00:00
- Size
- 0.36 MB
- Lang
- de
Die Frau im Zimmer Nr. 10 des abgetakelten Hotels
zwinkert noch mit ihrem rechten Auge. Aber das hat einzig und allein mit den
beiden Elektroden zu tun, die die Ärztin angelegt hat, um über die
Muskelreaktionen den Todeszeitpunkt besser bestimmen zu können. Denn die junge
Frau, Paula Ney mit Namen, wurde erhängt aufgefunden, mit einem offenbar
erzwungenen Abschiedsbrief und einer blendend weiß gestrichenen Hand, die
vielleicht der Mörder bepinselt hat. Kriminalkommissar Erik Winter aus Göteborg
steht vor dem vielleicht rätselhaftesten Fall seiner Karriere. Doch damit nicht
genug: Das Zimmer Nr. 10 kommt Winter überaus bekannt vor. Er erkennt, dass eben
dieser Raum der Schauplatz seines ersten Kriminalfalls war. Der Kommissar holt
auch diesen alten, niemals aufgeklärten Fall aus dem Archiv -- und stößt auf
Bezüge, die nicht zuletzt sein eigenes Leben bedrohen. Denn er hat es mit einem
Psychopathen zu tun, dem alles egal zu sein scheint ....
Mit seinem Kriminalkommissar Erik Winter hat der 53-jährige schwedische Autor
Åke Edwardson aus Göteborg eine psychologisch durch und durch glaubwürdige Figur
geschaffen, die dem Leser vor allem auch wegen seiner Vorlieben und Schwächen
überaus sympathisch ist -- und die wegen ihres Auftretens in zahlreichen Büchern
schon fast zur Familie eines jeden Krimi-Fans gehört. In Zimmer Nr. 10
erfahren wir nicht nur etwas über Winters Vergangenheit, sondern erleben auch
die private Krise in seiner Beziehung mit -- eine Krise, aus der es am Ende
einen überraschenden Ausweg gibt. Alles in allem ist Zimmer Nr. 10 wieder
ein solide gebauter, mit allerlei Spannungselementen versehener und in der
inzwischen fast schon typischen, melancholischen Manier schwedischer Krimis
geschriebener Roman, der über die gesamte Länge von fast 500 Seiten zu fesseln
vermag. Die ideale Lektüre also für lange Abende zu Hause -- oder in
irgendwelchen Hotelzimmern, mit oder ohne zweifelhaften Ruf. --Stefan
Kellerer