Faust, Der Tragödie zweiter Teil
- Authors
- Goethe, Johann Wolfgang von
- Tags
- weltliteratur
- ISBN
- 9783849697419
- Date
- 0101-01-01T00:00:00+00:00
- Size
- 0.22 MB
- Lang
- de
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### Perlentaucher.de
Pressenotiz zu : Süddeutsche Zeitung, 26.08.2000
In einer Sammelbesprechung zu Goethe rezensiert Jörg Drews die folgenden fünf Goethe-Titel:
1) Johann Wolfgang von Goethe: "Faust. Der Tragödie zweiter Teil, gelesen von Peter Stein" (7 CDs).
In den Münchener Kammerspielen hat Peter Stein, über dessen Expo-Faust Drews hier schweigt, den zweiten Teil des Faust gelesen. Der Rezensent betont das unfeierliche, mehr "Satire, Spott und Farce" herausarbeitende des Vortrags und hält ihm zugute, dass hierdurch die Scheu des großen Publikum vor dem "Monumentalen" abgebaut wird. Aber damit, so findet er, ist auch die Distanz der Verse zur gesprochenen Sprache eingeebnet und "alles, was Zauberspruch, Singsang, Sprachmagie wäre", verschwindet beinahe ganz. Das kommt ihm vor, als würde der Vortragende sich alle Mühe geben, "die schmelzende Schönheit von Verssprache ja nicht rückhaltlos schön klingen" zu lassen.
2) Johann Wolfgang von Goethe: "Letzte Jahre 1827 – 1832", hrsg. von Gisela Henckmann und Dorothea Hölscher-Lohmeyer (Münchner Ausgabe Band 18.1).
Die "Vielfalt der Töne" hat Dorothea Hölscher-Lohmeyer, so Drews, in ihrem Kommentar zum zweiten Teil des Faust besonders herausgearbeitet und lässt damit den Leser teilhaben am Verständnis der "sehr ernsten Scherze" der Faust-Dichtung. Drews moniert, dass die Münchener Ausgabe nicht in Einzelbänden zu kaufen ist, denn es wäre ihm lieb, wenn die, teils gegen Heinz Schlaffer gerichteten Thesen Hölscher-Lohmeyers breiter zugänglich wären. Ihrer Auffassung nach hat Goethe in seiner Faust-Dichtung bzw. den zweiten Teil nach Prinzipien seiner "naturwissenschaftlichen Denkformen verfasst", das heißt es geht inwendig um "Polarität und Steigerung, Metamorphose, Reihe, Organizität, Spiegelung, Entelechie, Monade usw." Ein Nachteil dieser von Drews so hoch gelobten, ausführlichen Interpretation ist dennoch, meint er, dass sie die "resignative Dekouvrierung der Weimarer Klassik" nicht beachtet. Dennoch drückt der Rezensent sein Wohlwollen aus für alles, was an das "Quantum Inkommensurables und fast Aberwitziges" gemahnt, das großer Literatur nun mal innewohnt. "Wo man alles gleich versteht, ist meist wenig zu verstehen oder des Verstehens wert."
3) Andreas Rumler: "Goethes Lebensweg – Wanderungen durch Leben und Werk".
"Immer wieder gerne", schreibt Drews, liest man etwas über Goethes Leben, und Rumlers "ruhig erzählendes Buch" hat ihm gut gefallen. Goethes Reisen werden hier in den Vordergrund gestellt, darunter solche in Frankreich, nach Sizilien und Berlin und in die Tarnowitzer Bergwerke. Das alles wird vom Autor "sachlich und handfest und reich illustriert" nacherzählt, urteilt ein zufriedener Rezensent.
4) K.H.Tragelehn: "Neue Xenien 1959 – 1999".
Jörg Drews stellt sich die Frage, ob die alten Distichen der "Xenien" von Goethe und Schiller heute noch brauchbar und überhaupt nachahmenswert sind. Und trotz einiger Witzigkeiten meint er: eher nicht. Vieles, was noch die DDR betrifft, wirkt heute "unendlich kleinkariert" und allzu weit weg; und der Bezug auf den "neuen Staat" respektive das Heute ist wiederum allzu "zeitgenössisch" und "nur inhaltlich aktuell". Der Griff zum Distichon hat Drews tatsächlich wenig überzeugt, und er zitiert wohl auch deshalb aus keinem der Gedichte sondern nur aus dem Nachwort des Autors, der sein Unternehmen dort eigentlich selbst schon relativiert hat. Nur "lehrreiche Exempla" hat er in diesen neuen Xenien gefunden, und das ist für den Gedichtband eines zeitgenössischen Dichters eigentlich etwas dürftig.
5) Gudrun Schury: "Goethe-Abc".
Einen Irrtum hat Drews hier gefunden, nämlich die Zuschreibung des Ausdrucks Weltliteratur an den Olympier (es war aber Wieland!). Ansonsten hat er jedoch mit großem Vergnügen das "allerliebste Potpourri" dieses willkürlichen Lexikons gelesen. Die Einträge zu "hasig" und "Otto" sind "glänzend" und der zu "Späne" hat ihn gänzlich überrascht. Viele Stichworte sind bizarr, meint Drews, und offenbar nur aus den persönlichen Neigungen der Autorin zu erklären. Seinem Lesevergnügen hat das ganz offensichtlich keinen Abbruch getan.
© Perlentaucher Medien GmbH
### Pressestimmen
Pressenotiz zu : Süddeutsche Zeitung, 26.08.2000
In einer Sammelbesprechung zu Goethe rezensiert Jörg Drews die folgenden fünf Goethe-Titel:
1) Johann Wolfgang von Goethe: "Faust. Der Tragödie zweiter Teil, gelesen von Peter Stein" (7 CDs).
In den Münchener Kammerspielen hat Peter Stein, über dessen Expo-Faust Drews hier schweigt, den zweiten Teil des Faust gelesen. Der Rezensent betont das unfeierliche, mehr "Satire, Spott und Farce" herausarbeitende des Vortrags und hält ihm zugute, dass hierdurch die Scheu des großen Publikum vor dem "Monumentalen" abgebaut wird. Aber damit, so findet er, ist auch die Distanz der Verse zur gesprochenen Sprache eingeebnet und "alles, was Zauberspruch, Singsang, Sprachmagie wäre", verschwindet beinahe ganz. Das kommt ihm vor, als würde der Vortragende sich alle Mühe geben, "die schmelzende Schönheit von Verssprache ja nicht rückhaltlos schön klingen" zu lassen.
2) Johann Wolfgang von Goethe: "Letzte Jahre 1827 – 1832", hrsg. von Gisela Henckmann und Dorothea Hölscher-Lohmeyer (Münchner Ausgabe Band 18.1).
Die "Vielfalt der Töne" hat Dorothea Hölscher-Lohmeyer, so Drews, in ihrem Kommentar zum zweiten Teil des Faust besonders herausgearbeitet und lässt damit den Leser teilhaben am Verständnis der "sehr ernsten Scherze" der Faust-Dichtung. Drews moniert, dass die Münchener Ausgabe nicht in Einzelbänden zu kaufen ist, denn es wäre ihm lieb, wenn die, teils gegen Heinz Schlaffer gerichteten Thesen Hölscher-Lohmeyers breiter zugänglich wären. Ihrer Auffassung nach hat Goethe in seiner Faust-Dichtung bzw. den zweiten Teil nach Prinzipien seiner "naturwissenschaftlichen Denkformen verfasst", das heißt es geht inwendig um "Polarität und Steigerung, Metamorphose, Reihe, Organizität, Spiegelung, Entelechie, Monade usw." Ein Nachteil dieser von Drews so hoch gelobten, ausführlichen Interpretation ist dennoch, meint er, dass sie die "resignative Dekouvrierung der Weimarer Klassik" nicht beachtet. Dennoch drückt der Rezensent sein Wohlwollen aus für alles, was an das "Quantum Inkommensurables und fast Aberwitziges" gemahnt, das großer Literatur nun mal innewohnt. "Wo man alles gleich versteht, ist meist wenig zu verstehen oder des Verstehens wert."
3) Andreas Rumler: "Goethes Lebensweg – Wanderungen durch Leben und Werk".
"Immer wieder gerne", schreibt Drews, liest man etwas über Goethes Leben, und Rumlers "ruhig erzählendes Buch" hat ihm gut gefallen. Goethes Reisen werden hier in den Vordergrund gestellt, darunter solche in Frankreich, nach Sizilien und Berlin und in die Tarnowitzer Bergwerke. Das alles wird vom Autor "sachlich und handfest und reich illustriert" nacherzählt, urteilt ein zufriedener Rezensent.
4) K.H.Tragelehn: "Neue Xenien 1959 – 1999".
Jörg Drews stellt sich die Frage, ob die alten Distichen der "Xenien" von Goethe und Schiller heute noch brauchbar und überhaupt nachahmenswert sind. Und trotz einiger Witzigkeiten meint er: eher nicht. Vieles, was noch die DDR betrifft, wirkt heute "unendlich kleinkariert" und allzu weit weg; und der Bezug auf den "neuen Staat" respektive das Heute ist wiederum allzu "zeitgenössisch" und "nur inhaltlich aktuell". Der Griff zum Distichon hat Drews tatsächlich wenig überzeugt, und er zitiert wohl auch deshalb aus keinem der Gedichte sondern nur aus dem Nachwort des Autors, der sein Unternehmen dort eigentlich selbst schon relativiert hat. Nur "lehrreiche Exempla" hat er in diesen neuen Xenien gefunden, und das ist für den Gedichtband eines zeitgenössischen Dichters eigentlich etwas dürftig.
5) Gudrun Schury: "Goethe-Abc".
Einen Irrtum hat Drews hier gefunden, nämlich die Zuschreibung des Ausdrucks Weltliteratur an den Olympier (es war aber Wieland!). Ansonsten hat er jedoch mit großem Vergnügen das "allerliebste Potpourri" dieses willkürlichen Lexikons gelesen. Die Einträge zu "hasig" und "Otto" sind "glänzend" und der zu "Späne" hat ihn gänzlich überrascht. Viele Stichworte sind bizarr, meint Drews, und offenbar nur aus den persönlichen Neigungen der Autorin zu erklären. Seinem Lesevergnügen hat das ganz offensichtlich keinen Abbruch getan.
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