[Auszeit mit Lotte 02] • Vielleicht vertraue ich dir morgen
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- Authors
- Kohfink, Corinna
- Tags
- roman-liebes
- Date
- 2025-08-01T07:00:00+00:00
- Size
- 3.32 MB
- Lang
- de
Carin steckt festgefahren in der Lebensmitte – direkt in einer Sackgasse. Die Töchter sind ausgeflogen, der Mann ist schon seit zehn Jahren der Ex, und der gekündigte Job hat nie wirklich gepasst. Was nun?
Ihre Nachbarin überredet sie zu einem Coaching bei Lotte auf Menorca – und organisiert auch gleich eine Mitfahrgelegenheit bei dem tiefenentspannten Fotografen Malte. Wie könnte Carin da noch Nein sagen?
Die Magie von Südfrankreich, Barcelona und Menorca bringt sie auf eine ungeahnte Weise in Plötzlich tanzt sie mit einer beinahe schwerelosen Leichtigkeit durch ihr Leben. Begleitet von den lebensklugen Ratschlägen ihres Reisegefährten schließt sie alte Wunden und entdeckt verborgene Facetten an sich selbst. Doch damit nicht Ihr in Liebesdingen ungeübtes Herz gerät jedes Mal aus dem Takt, wenn Malte in der Nähe ist.
Nach dem Coaching mit Lotte bleibt nur noch eine Frage Reicht ihre neu gewonnene Stärke, um sich auf das größte Abenteuer überhaupt einzulassen – auf die Liebe?
Ein Liebesroman wie ein leises Meeresrauschen - sanft, gefühlvoll und voller Leben. Wer Geschichten liebt, die durch feine Zwischentöne berühren, wird hier mit Freuden eintauchen ...
** Leseprobe **
»Bereit?«, fragte er, während er mir seine Kamera mit aufgeklapptem Display halb entgegenstreckte.
Ich nickte und fühlte mich beinahe todesmutig. Der Vergleich war nicht einmal so schlecht. Mich von außen zu betrachten, kam mir jedes Mal ein bisschen wie Sterben vor. In diesen Momenten kochte alles wieder dünne Haare, kleine eng stehende Schweineaugen, eine schiefe Nase, ein zu großflächiges Gesicht mit zu wenig Inhalt, ein leichtes Doppelkinn, schräge Hüften und Knie, dicke Oberschenkel – ein Mängelwesen eben. Und ja, ich merkte, dass meine Liste bei der morgendlichen Erinnerung noch nicht alles beinhaltet hatte, was es im Angebot meiner Eltern gegeben hatte.
Widerwillig griff ich nach der Kamera, beugte mich über das Display und erstarrte. Die Person auf dem Foto, das war ich. Und ich war es nicht. Unstrittig besaß sie mein Aussehen, aber sie strahlte etwas ganz anderes aus als das, was ich von meinem Spiegelbild oder von früheren Aufnahmen kannte. Die Frau war im Profil abgelichtet. Der Wind spielte mit ihren weichen blonden Locken. Einzelne Strähnen schwebten in der Luft, als würde sie jemand zart anhauchen. Die Sonne beleuchtete sie von oben, sodass sich ein goldener Glanz über ihr Haar legte. Die leichten Schattenwürfe in ihrem Gesicht schufen Kontraste, die ihrer Mimik eine beinahe dramatische Wirkung verliehen, auch wenn sie still und mit geschlossenen Augen dasaß. Dennoch herrschte Leben in ihren Zügen. Da gab es eine Mischung aus Genuss, Frieden und erlittenem Schmerz, der den Moment überlagerte. Sie sah hübsch aus, vielleicht sogar auf eine natürliche Weise schön – echt und authentisch, auf jeden Fall interessant.
Mein Blick hing an dem Foto, als wolle er sich für immer daran festsaugen. Und wahrscheinlich hätte er das zumindest noch lange Zeit getan, wenn sich Malte nicht geräuspert hätte. »Was sagst du?«, flüsterte er.
»Das bin nicht ich«, stammelte ich.
»Doch, das bist du«, entgegnete er leise. »Und es ist nichts bearbeitet. Keine Korrekturen, keine Filter, kein Weichzeichner, nichts. Das Bild ist unverfälscht so, wie es die Kamera gemacht hat.