[Drachentempel 01] • Sternenträume

Im 25. Jahrhundert ist es trotz vielfältiger

Anstrengungen nicht gelungen, eine zivilisierte Kaufmannsschicht aufzubauen, die

den Handel zwischen der Erde und ihren interstellaren Kolonien organisiert.

Stattdessen wird der Warenfluss durch kostengünstig arbeitende Raumfahrer

aufrechterhalten, die von bösen Zungen als Piraten bezeichnet werden.

Lawrence Newton ist Sergeant in einer konzerneigenen Invasionstruppe, die mit

schöner Regelmäßigkeit Kolonien überfällt und ausraubt. Denise Ebourn ist eine

junge Lehrerin und gleichzeitig Anführerin einer Widerstandsbewegung, bei der

Che Guevara und Ho Chi Minh noch etwas hätten lernen können. Simon Roderick

leitet die Sicherheitsabteilung eines Konzerns, dessen weit gesteckte Ziele er

nur ahnt. Und alle drei haben eines gemeinsam: ihre wilde Entschlossenheit, sich

gegen widrigste Umstände durchzusetzen und ihr Leben in die eigene Hand zu

nehmen.

Einmal mehr versteht es der Autor des Armageddon-Zyklus, großen

erzählerischen Atem mit Liebe zum Detail zu verbinden. Sternenträume

rettet Starship Troopers ins 21. Jahrhundert, verzichtet allerdings auf

Robert Heinleins militaristischen Größenwahn. Der Roman fesselt nicht nur dank

seiner souverän konstruierten Handlung, sondern auch, weil es schier unmöglich

ist, nicht mit den Hauptfiguren mitzufiebern. Wenn der abschließende zweite Teil

(Drachenfeuer) hält, was diese gut 500 Seiten versprechen, wird Peter F.

Hamilton den hohen Erwartungen seiner Fans mehr als gerecht werden. --Hannes

Riffel