Eine Fake-Verlobte für den Boss

- Authors
- Adams, Audrey J.
- Tags
- roman
- Date
- 2023-09-20T07:00:00+00:00
- Size
- 0.26 MB
- Lang
- de
Meine einstige große Liebe Orlando ist zurückgekehrt. Als er mich vor zehn Jahren verließ, hat er mir nicht nur das Herz gebrochen, er hat mich vernichtet.
Jetzt ist er nicht mehr der Junge aus der Gosse, der meiner Familie nie gut genug war, sondern ein Milliardär. Ihm gehört nun die Schokoladenfabrik meines Vaters.
Vermutlich wird er als Tech-Mogul schnell das Interesse daran verlieren. Dann schlägt meine Stunde, denn ohne einen Kampf werde ich ihm nicht alles überlassen, was mir wichtig ist.
Das Problem ist nur, dass dabei auch mein Herz in Gefahr ist, denn Orlando ist attraktiver und anziehender als je zuvor, und wie es aussieht, bin ich nie über ihn hinweggekommen. Das kann eigentlich nur böse ausgehen, vor allem als ein Geschäftspartner von ihm auftaucht und wir vorgeben müssen, miteinander verlobt zu sein …
Tatiana
Nie habe ich die Grübchen an seinen Wangen vergessen, die mokkabraunen Augen und das dichte, dunkle Haar, durch das ich so gerne meine Finger habe gleiten lassen. Ich blinzle, doch das Bild vor meinen Augen verschwindet nicht. Es ist kein Albtraum oder geheimer Wunschtraum oder beides gleichzeitig. Es ist die Realität und damit schlimmer, als es jeder Albtraum sein könnte, denn diese verschwindet nicht einfach. Hieraus gibt es kein Erwachen, kein Entkommen.
Ich schlucke.
»Willst du mich nicht begrüßen, Tatiana?«
Ich straffe meine Schultern. Schließlich bin ich nicht mehr das unerfahrene Mädchen von sechzehn Jahren, das sich damals in den falschen Jungen verliebt hat. »Du hast mich schließlich auch nicht gegrüßt. Du arbeitest also für Mr. Lloyd? Ich hätte nie gedacht, dass dir Büroarbeiten liegen würden.«
Für einen Moment schweigt er, während sein Blick über mich wandert. Er nimmt sich Zeit dafür und lässt keinen Zentimeter aus. »Du siehst anders aus als früher.«
Ich lächle, weiß jedoch, dass es nicht meine Augen und mein Herz erreicht. »Natürlich sehe ich anders aus. Jeder verändert sich. Sagt man nicht, das einzig Beständige sei der Wandel?«
»Warum hast du deine Haare abschneiden lassen?«
»Ich dachte, steißlange Haare wären unmodern. Schulterlang genügt mir vollauf und ist pflegeleichter, weil es schneller trocknet.«
Ich weiß, wie sehr er damals mein leicht welliges, kastanienbraunes Haar geliebt hat, das im Licht manchmal rötlich schimmert.
»Dein Haar war früher auch länger, Orlando.« Allzu gut erinnere ich mich an seine herausgewachsene Frisur, die ihm ein verwegenes Aussehen verliehen hat. Niemals hätte ich gedacht, ihn eines Tages in einem edlen, schwarzen Anzug, einem weißen Hemd und einer blauen Krawatte zu sehen. Damals trug er verwaschene T-Shirts, Jeans mit Löchern und ausgetretene Sneakers. Obwohl er gekleidet war, als hätte er einen Altkleidercontainer ausgeräumt, umgab ihn eine besondere Aura, das gewisse Etwas.
In all den Jahren habe ich mir versucht einzureden, dass ich es mir damals in meiner jugendlichen Schwärmerei nur eingebildet habe. Heute muss ich jedoch zugeben, mich nicht getäuscht zu haben. Er besitzt das tatsächlich und jetzt mehr denn je.
Seine Schultern sind noch breiter als damals. Er sieht zweifelsohne jung aus, aber nicht mehr wie ein Jugendlicher, sondern ein ganzer Mann. Ihn umgibt jetzt eine unglaublich anziehende maskuline Aura. Nach wie vor ist er gefährlich für mich, aber diesmal werde ich ihm mit Sicherheit widerstehen können. Schließlich habe ich aus der Vergangenheit gelernt. Dafür sind Fehler schließlich da.