Pomona

Pomona
Authors
Leutenegger, Gertrud
Publisher
Suhrkamp Verlag
Tags
roman
ISBN
9783518741542
Date
2015-02-08T00:00:00+00:00
Size
1.22 MB
Lang
de
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Eine Frau erinnert sich an ihre jungen Jahre, und dies mit der Gewissheit: "Am Ende behält man wenig von einer Kindheit; einen Geruch, eine Lichtstimmung, eine Geste." Im Fall der Erzählerin sind es die Äpfel, die von ihrer Mutter mit Sorgfalt ausgesucht und eingekellert werden. Die Beschreibungen der Früchte, ihrer Farbe, ihrer Textur, ihres Geschmacks, aber auch ihrer Veränderung während der Lagerung sind sprachliche Höhenflüge in Gertrud Leuteneggers neuem Roman *Pomona*. Die Szenen neben den Apfelhurden, wenn die einäugige Klara jeweils die Äpfel liefert -- sie ist die Pomona, die Göttin des Obstes -- sind von fesselnder Intensität. Leutenegger hat ganz nebenbei und sehr zentral ein Brevier alter Apfelsorten geschaffen und den Abgesang auf eine Vielfalt, die es nie mehr geben wird.

Der Blick zurück wechselt sich ab mit einem Blick auf das Jetzt, auf die Tochter, auf den Mann, Orion genannt, ein exzentrischer, trinkfreudiger Architekt und Sterngucker, auf das Dorf mit seinen Festen und tragischen Geschichten, Bräuchen und der schleichenden Erneuerung, die nicht immer zum Besten ist. Alles deutet auf Veränderung hin, auf Flucht -- "weil ich, mit dir zusammen, lebendig bleiben wollte". Es ist eine späte Erklärung an die Tochter, warum dies alles so hat passieren müssen. Eine Rechtfertigung auch für die Mutter.

So eindrücklich manche Passagen sind, mit starken Miniaturen die unter die Haut gehen und haften bleiben, so betulich muten andere an. Die Sprache Gertrud Leuteneggers oszilliert zwischen den Zeiten, die sie beschreibt, ein bisschen mehr Modernität hätte dem Roman nicht geschadet. *--Martin Walker*

### Pressestimmen

»Gertrud Leuteneggers Prosa ... ist meditativ und zugleich, bis in jeden Nebensatz, jede syntaktische Bewegung, jede Gedankenfolge hinein, von ungeheurer Dynamik.«

*Die Zeit*