Forum Artis · Ewiglich verloren
- Authors
- Nierwitzki, Sarah
- Tags
- roman
- Date
- 2023-06-12T07:00:00+00:00
- Size
- 0.38 MB
- Lang
- de
»Halt dich von Adalie Falkenberg fern, Liam. Ihr seid ewiglich verloren miteinander und wir mit euch.«
Adalies Armband ist nichts Besonderes. Zumindest glaubt sie das, bis sie Liam begegnet, der behauptet, das Zeichen auf dem Schmuckstück ist das des Forum Artis’ . Ein Geheimbund von Kunstdieben mit übernatürlichen Kräften. Ausgerechnet Adalie und Liam besitzen eine verschollen geglaubte Gabe, durch die sie ewiglich miteinander verbunden sind.
Doch Adalies Existenz alarmiert Feinde des Forums, um sich ihrer Fähigkeiten zu bemächtigen. Zum Glück scheint Liam im Chaos Adalies Konstante zu sein. Wäre da nicht seine Vergangenheit, die Adalie zum Verhängnis werden könnte ...
Band 1 der spannenden Urban-Fantasy-Dilogie. Atemberaubend. Geheimnisvoll. Knisternd.
Band 2 "Ewiglich vereint" erscheint im Herbst 2023.
Weil sich Liam nicht rührt, tue ich es, gehe auf ihn zu und setze mich ihm gegenüber. Der Tisch ist so schmal, dass sich unsere Hände beinahe berühren, obwohl wir beide darauf achten, es nicht zu tun. Sein Griff um das Glas verstärkt sich.
Ob er auch das Gefühl hat, Halt zu brauchen, wenn ich in seiner Nähe bin?
»Ich wusste nicht, dass ich einem Anstarrwettbewerb zugestimmt habe«, sage ich.
»Habe ich gewonnen?«, fragt Liam.
»Nein. Gewöhn dich schon mal ans Verlieren.«
»Weil du jetzt da bist?«
»Genau. Außerdem kann es niemand gebrauchen, wenn dein Ego anschwillt.«
Liam hebt das Glas an den Mund und ich habe das Gefühl, er tut es, um sein Grinsen zu verbergen. Es sitzt jedoch noch halb auf seinen Lippen, als er das Glas sinken lässt. Liam beugt sich vor.
»Belladonna, du rümpfst schon wieder die Nase«, raunt er. Mit dem Zeigefinger der freien Hand deutet er auf ebendiese. »Gefällt dir der Club nicht?«
»Vielleicht wirkt dein Deo nicht und ich rümpfe die Nase deswegen.«
Jetzt lacht er offen.
Das ist mit Abstand die größte Lüge, die ich in letzter Zeit ausgesprochen habe. Obwohl Liam auch nicht nach Deo riecht. Er riecht dunkel und schwer, leicht und frisch, nach Holz in tiefster Nacht und Tau im Morgengrauen. Sein Geruch ist wie er ein einziger Gegensatz.
Liam ist ein verlorener Stern am Nachthimmel Berlins – kaum auszumachen durch die Lichter der Stadt. Aber dann, wenn Liam lächelt, wenn sein Blick auf meinen trifft, wenn er sich zu mir beugt wie jetzt, verdunkelt sich Berlin um uns herum und der Stern strahlt über allem.