Es begann im Birkenhain

»Verrat?«, stieß Barbara Löwinger fassungslos hervor. »Wie kannst du es wagen, von Verrat zu reden? Ausgerechnet du, der damals aus lauter Feigheit den Stein ins Rollen gebracht hat. Du bist es doch gewesen, der dem Martin seine Jugend versaut hat. Was willst du denn eigentlich noch, Christian? Ist denn, weiß Gott, noch nit genug passiert? Muss es denn noch einmal zu einem Unglück kommen?«

Die Worte der Wirtstochter schienen Christian für einen Moment wachgerüttelt zu haben. Doch dann straffte sich seine Gestalt. Trotz und Zorn kehrten zurück.

»Das ist mir alles wurscht«, sagte er. »Ich will es einfach nit, dass du mit dem Martin zusammenkommst. Ich könnt es nit ertragen, Barbara. Jetzt komm und geh mit mir heim. Ich bitt dich drum.«

»Rühr sie nit an!«, stieß Martin Jaus drohend hervor.

»Was willst denn du, erbärmliches Würschtl?«, fragte Christian. »Ein Schnipp er von mir mit dem Finger und sie sperren dich für ein Jahr ins Zuchthaus hinein.«

Barbara war bleich geworden. Was hatte denn Christian in seiner namenlosen Eifersucht vor? Hatte nicht schon genug zertrampelt und zerschlagen? Was damals als Jugendstreich im Birkenhain begann, war zu einer Lüge des Lebens geworden und droht nun Liebe und Vertrauen erneut in einen Abgrund aus Lüge und Verrat zu stürzen. Wir es für Barbara und Martin, für den gelähmten Anderl und den unglückseligen Christian je wieder Gemeinsamkeiten geben? Ein starker Roman aus der Feder Peter Steingrubers, mit dem er tief in die Volksseele hineinleuchtet und lebendig am Schicksal, am Glück und Leid blutvoller Menschen teilhaben lässt. Eine zu Herzen gehende Geschichte, die Sie nicht versäumen sollten!