Erste Riten

- Authors
- Coe, Jonathan
- Publisher
- Edel Elements
- Tags
- roman
- ISBN
- 9783955304218
- Date
- 2014-06-20T00:00:00+00:00
- Size
- 0.84 MB
- Lang
- de
Eine phantastische Heraufbeschwörung der 70er Jahre – eine Komödie, bei der einem das Lachen im Hals stecken bleibt... Mitten in den wilden Siebzigern gehen die vier Freunde Trotter, Harding, Anderton und Chase in Birmingham zur Schule, in einem England, das Lady Di, Tony Blair und Handys noch nicht kennt, dafür aber Roxy Music, Vinylplatten und Schlaghosen. Als Redakteure der Schülerzeitung versuchen die vier, eher schlecht als recht, sich auf dem laufenden zu halten und zu begreifen, was es auf sich hat mit Rassismus, Klassenkampf und Punk Rock. Doch im Privaten sind es ganz andere Dinge, die ihnen Kopfzerbrechen bereiten, zum Beispiel die Sache mit Cicely Boyd ... "Brillant, witzig, unerbittlich wahrheitssuchend." (Evening Standard)
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Im Berlin des Jahres 2003 treffen zwei junge Leute zusammen. Die beiden haben sich nie zuvor gesehen -- und teilen doch ein Stück Geschichte. Patricks Vater war vor 29 Jahren in Sophies Mutter verknallt, dann hatten sie sich aus den Augen verloren. Nun ist es an den beiden, die Geschichte ihrer Eltern zu erzählen. Es wird eine wilde und traurige Schussfahrt in die 70er-Jahre, eine ferne Welt ohne Prinzessin Diana, ohne Tony Blair und Faxgeräte, dafür aber mit einem großartigen Onkel Benjamin.
Bei Jonathan Coe geraten diese gerne glorifizierten Jahre zu einer trostlosen Dekade unter kohleschwarzem mittelenglischen Himmel. Lebensperspektiven tendieren gen Null, allein die Kontaktanzeigen dieser Zeit sprechen eine beredte Sprache. Hilfeschreie wie "Einsamer, unattr. M. sucht weibl. Gefährtin. Aussehen nicht wichtig, BJH, Folk/Kunst" oder "Einsamer Who/Floyd-Fan sucht Freundin" künden von eher gebremstem erotischen Überschwang. Woodstock war Vergangenheit. Der Humus hingegen, auf dem die vier Schulfreunde Philip, Sean, Doug und Benjamin inmitten der Industriehochburgen der West Midlands jetzt heranwachsen, stellt eine brisante Mischung aus morbider Weltuntergangsstimmung und Galgenhumor dar.
*Rotters' Club*, nach dem unübersetzbaren Wortspiel des Originals, in dem der Held Ben Trotter verächtlich Bent Rotter genannt wird (auf gut Deutsch etwa "Schweinepriester" oder "linke Sau"), ist mitnichten der erwartete flockig-witzige x-te Poproman, sondern eine hochpolitisch ätzende Sozialsatire aus Englands düsterster Zeit. Dass Coe sein Buch dennoch mit einem Soundtrack zeitgenössischer Songs überzieht und schwärzesten Humor erblühen lässt, versteht sich bei britischen Autoren fast von selbst.
Mit geradezu "Dickens'schem Einfallsreichtum" (*Sunday Times*) entwirft Coe eine beinahe surreale Saga aus vier Familiengeschichten. Wir begegnen gebrochenen Vätern, denen die Entlassung droht, Streiks und Klassenkampf, aufkeimendem Rassismus, IRA-Terror und Punkrock. Mittendrin die Gegenwelt der vier Freunde, allen voran Ben, der sich mit idiotischen Klamotten, dämlicher Musik, beginnender Politisierung, aber auch seinem beginnenden sexuellen Erwachen konfrontiert sieht. Doch Cicely Boyd wartet schon. *--Ravi Unger*