Russischer Tee für Zwei

Russischer Tee für zwei

2. Überarbeitete Auflage

Ein Buch über zwei Frauen, ein Schicksal, eine Freundschaft und ein großes Projekt

»Trägst Du immer Frauenunterhosen, oder nur heute?«, frage Ute, immer noch ein Lachen auf den Lippen.

Ich setzte mich verlegen auf den Toilettendeckel und Tränen schossen mir in die Augen.

»Das versteht Ihr nicht, das könnt Ihr nicht verstehen«, sagte ich um an den beiden vorbei ins Schlafzimmer zu gehen und um mich anzuziehen.

Ich wollte weg nur ganz schnell weg, also zog ich mir die Jeans, meinen dicken Pullover und meine Stiefel an.

Ich hatte aber nicht mit der Hartnäckigkeit meiner beiden besten Freundinnen gerechnet.

»Alex«, sagte Silvia zu mir. »Erde an Alexander – was ist los mit Dir?«

Beide Frauen sahen sich verständnislos an, als Silvia wieder das Wort ergriff: »Was kann so schlimm sein, das Du es uns nicht sagen kannst. Wir sagen uns doch sonst immer alles, wir sind doch Freundinnen.«

Ich sah verblüfft zu Silvia. »Silvia kannst Du das noch mal wiederholen, was Du grade eben gesagt hast?«

Die junge Frau runzelte leicht die Stirn. »Was soll ich noch mal wiederholen?«, fragte sie. Ich sah sie an. »Deinen letzten Satz.« »Ach so den. Ich sagte, wir sagen uns doch sonst immer alles, wir sind doch Freundi ...« Sie stutzte. »Ich habe Freundinnen gesagt – oder?«

»Ja«, sagte ich. »Genau das, Freundinnen.«

Nun war es an Silvia verlegen auf den Boden zu sehen. »Ups, ich glaube, das kommt daher, dass wir Dich mehr als Mädchen als als Jungen sehen.«

Ich sah beide der Reihe nach an und ein leichtes Lächeln trat auf mein Gesicht.

»Mein Problem ist, das ich genau das bin. Ein Mädchen« ...

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