Erinnerungen an meinen Porsche

Daniel Deserno, 39, bis vor kurzem Investmentbanker, ist Patient in der Kurklinik Waldhaus, unter lauter Prominentenleichen mit Depressionen. Freundin Selma aus der Kulturstiftung der Bank hat ihm nach einem Streit unter dem Weihnachtsbaum mit dem eben ausgepackten Edelkorkenzieher seinen Porsche ruiniert, wie das männlichste Teil unter Daniels Kollegen hieß. Und in der teuren Kurklinik hängt er den Zeiten ungehemmter Sex- und Geldvermehrung nach, bis eine neue, junge Patientin auftaucht: die mit einem Buch über ihre Hämorrhoiden soviel Erfolg hatte, dass sie darüber schwermütig wurde. Daniel und die Neue kommen sich rasch näher. Dann aber kündigen Selma und auch noch Daniels altlinke Mutter ihren Besuch an, weil im Waldhaus ein berühmter Autor aus seinem Goethe-Roman liest. Und im Zuge dieser Lesung über Johanns Nummer mit seiner Sponsorin Anna Amalia kommt Daniels Porschewrack zu einem nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg, während ringsherum die Finanzwelt einstürzt.

In seinem neuen Schundroman verschränkt Kirchhoff vier verrückte Liebesgeschichten mit dem Kollaps eines verrückten Systems, brandaktuell - und doch zeitlos wie das Liebesverlangen des Helden: ein aberwitziger Kommentar zu den Krisen in der Welt des Geldes und der Literatur.

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Daniel Deserno ist am Ende. Seine Freundin Selma hat dem ehemaligen Investmentbanker den Porsche mit einem Korkenzieher demoliert, und wer Bodo Kirchhoffs *Erinnerungen an meinen Porsche* liest, weiß schnell, worum es sich dabei handelt. Denn die ebenso luxuriöse wie rasante Automarke, über die sich Deserno in gewisser Weise definiert, ist nur ein etwas verschämtes, privates Synonym für sein bestes Stück.

Jetzt sitzt der einstmals so potente Finanzjongleur impotent in der Kurklinik Waldhaus, lässt ich von seinen asiatischen Krankenschwestern, die er früher alle bekommen hätte, hilflos durch die Flure schieben – und sucht Erotik im guten Essen. Dann aber kommt Helene in die Klinik, eine junge, auf sehr unverdorbene Art und Weise verdorbene Schriftstellerin, die einen Sexroman über anale und andere Feuchtgebiete geschrieben und die der anhaltende Erfolg des Buchs melancholisch gemacht hat. Und dann will ein berühmter Romancier in der Klinik aus seinem Goethe-Roman lesen und bringt damit das Leben Desernos wieder in Bewegung. In seinem Gefolge nämlich kündigen sich Desernos Mutter und Selma an, die in einem unbeschwert-oberflächlichen Brief andeutet, dass sie sich keiner Schuld bewusst ist und wieder etwas von Deserno will. Aber der hat sich bereits Helene angenähert, und mit der Ruhe ist es nun endgültig vorbei...

*Erinnerungen an meinen Porsche* gehört in die Reihe von Bodo Kirchhoffs „Schundromanen“, in denen der Autor – für die einen geschickt, für die anderen banal – Elemente der Trivialkultur mit aktuellen Problemen koppelt. In *Erinnerungen an meinen Porsche* ist das die Finanzkrise, die mit einer Persönlichkeitskrise verknüpft wird. Vielleicht ist das nicht besonders originell. Aber gut lesen lässt sich das allemal. Und witzig ist es beizeiten auch.*-- Stefan Kellerer*

### Pressestimmen

»Swarovskis der Erzählkunst!«

*Hermann Barth, in münchen - Das Stadtmagazin 01/2012*

»Ein aberwitziger Roman über die Krisen in der Welt des Geldes und der Literatur.«

*TEAM News 01/2012*