Feenland
![Feenland](/cover/RqH5sQnLdARiy9Iq/big/Feenland.jpg)
- Authors
- McAuley, Paul J.
- Publisher
- Heyne, Wilhelm Verlag
- Tags
- roman
- ISBN
- 9783453179332
- Date
- 2000-04-15T00:00:00+00:00
- Size
- 0.53 MB
- Lang
- de
Das London des 21. Jahrhunderts ist aufgrund der
Klimakatastrophe brütend heiß und von Malaria verseucht. Ein soziales Netz ist
nicht mehr vorhanden, auf den Straßen sterben die Bettler an Creutzfeldt-Jakob.
Illegale Gentechnik blüht auf dem Schwarzmarkt ebenso wie der Drogenhandel.
Neben psychoaktiven Viren werden "Puppen" hergestellt -- seelenlose,
menschenähnliche Geschöpfe, nur zum Gebrauch und Verbrauch bestimmt.
Alex ist ein besonders begabter Genhacker. Als er wie immer in Geldnot ist,
nimmt er einen zwielichtigen Auftrag an: Er soll für Puppen, die auf Kampfspiele
spezialisiert sind, einen Hormoncocktail herstellen. Die Hormone sollen den
sterilen Kreaturen zur Geschlechtsreife verhelfen und sie so in Zuchttiere
verwandeln. Doch Alex ahnt nicht, dass der Auftrag Teil eines viel
weitreichenderen Plans ist. Das mysteriöse, selbst gentechnisch veränderte
Mädchen Milena will die Puppen befreien, und erschafft damit "Feen",
intelligente und gefährliche Wesen.
Alex ist in der billig eingerichteten Wohnung eines Hochhauses groß geworden.
Wenn seine Mutter high war, dann zeigte sie ihm die Lichter der Stadt und
erzählte ihm vom "Feenland". Als Erwachsener irrt Alex auf der Suche nach den
Feen quer durch Europa. Er ist auf der Suche nach einem Traum, auch wenn ihm
klar ist, dass seine Sehnsucht vielleicht nur durch die Manipulation seines
Gehirns entstanden ist.
Romane, die von den Möglichkeiten der Gentechnik handeln, gibt es inzwischen
nicht wenige in der SF, beispielsweise der intelligent und mitreißend
geschriebene Bettler in Spanien von Nancy Kress. Was McAuleys Roman
auszeichnet, sind seine Figuren und die Brutalität der Straße, die sich mit
einer ganz eigenen Poesie vermischt. Alex ist ein fetter Dealer in Latzhosen und
Gummistiefeln, seine Mutter eine wasserstoffblonde Alkoholikerin, und einer der
sympathischsten Charaktere des Romans saß wegen Todschlags im Gefängnis.
McAuleys Geschichte ist düster und zynisch, doch mitten in der kollabierenden
Großstadt leuchten immer wieder die Lichter der Menschlichkeit. --Birgit
Will