Axiome des Zauberstabs

Axiome des Zauberstabs
Authors
Grigorjew, Wladimir
Publisher
Verlag Das Neue Berlin
Tags
erzählungen-phantastisch
Date
1974-07-15T00:00:00+00:00
Size
0.47 MB
Lang
de
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Unwahrscheinliches widerfuhr unserem Autor, als er vor Jahr und Tag das Baumann-Institut in Moskau bezog, um Physiker zu werden, und die Stätte naturwissenschaftlicher Bildung als frischgebackener Schriftsteller verließ. Weit unwahrscheinlicher noch geht es in seinen Geschichten zu, in denen der heute Fünfunddreißigjährige die Gegenstände einer technisierten Welt frei zu verwenden weiß, um im Sinne eines fabulierenden homo ludens mit ihnen zu spielen. Unserem Alltag seltsam entrückte Geschöpfe tummeln sich da auf phantastischer Flur: verliebte Roboter; vernunftbegabte Elementarteilchen; ein junger Mann, der vor lauter Frühlingslust mal eben an der Erdachse dreht; Schlafspender; Konstrukteure wundersamer Apparaturen – auch eines Füllhorns, welches jene 1.000 kleinen Dinge ausspuckt, die unser Leben komfortabel machen – ein vierjähriger Zeitmaschinenbastler und schließlich – sehr zünftig in diesem Genre – einer vom Mars. Und dieser Bruder Fremdling erlebt das abenteuerlichste Abenteuer seines Lebens. Aus einer hochzivilisierten fernen Welt gerät er mitten hinein in die Wirren der proletarischen Revolution.

Nicht immer liegen die Pointen der Geschichten auf der Hand. Manchmal verbergen sie sich unterm Spiel heiterer Absurditäten. Immer aber sind sie auf etwas Sinnvolles gerichtet: auf die Verdeutlichung vernünftigen, sozialen Verhaltens. Und bei allem Verwirrenden, das diese poetischen und so modernen Lügenmärchen an sich haben, besitzen sie noch etwas, das sie auszeichnet, eine erstaunlich scharfe Beobachtung des Details, eine reizvoll kapriziöse, bisweilen auch spintisiöse Art des Nachdenkens, die uns Freude macht.