Steppenwind

- Authors
- Johann, A.E.
- Publisher
- Verlagsgruppe Bertelsmann 1962
- Tags
- roman-abenteuer
- Date
- 1962-09-15T00:00:00+00:00
- Size
- 0.40 MB
- Lang
- de
Unermüdlich gleitet Woche um Woche die ›Neptuna‹ durch die tropische Inselwelt dem australischen Kontinent entgegen. Gleicht sie nicht einem Traumboot, das uns, die schönheits-durstigen Leser, über die Weltmeere zu Erdteilen führt, die wir niemals schauen werden? Ist die ›Neptuna‹ nicht ein Märchenschiff, das uns Erlebnishungrigen von den buntgewürfelten Schicksalen seiner Passagiere erzählen wird?
Auf den Planken dieses Tropenschiffchens genießen Paul Knapsack und Peter Bolt, die weit-gereisten Flüchtlinge, als ›Kanadier‹ unter heitersten Zwischenfällen die erste, unbeschwerte Gastlichkeit Australiens. Bald schon werden sie als ›reisende Buchhändler‹ im australischen Busch mit dem einträchtigen Vertrieb von Kochbüchern und sonstigen hier unentbehrlichen
›Prachtwerken‹ manches Abenteuer erleben. Paul Knapsack will endlich heim, doch der fünfte Kontinent ist unermeßlich groß, und drohend lagert vor dem Ziele die furchtbare Wüste Never-Never. Die Freunde werden sie als Treiber einer fast tausendköpfigen Ochsenherde in meilenweiten Ritten bei Tag und Nacht, umdroht von Regenfluten und sengender Dürre, überwinden müssen. Unvergeßlich sind die Szenen von diesem ›Reiten ohne Romantik‹ mit Lasso und Lederpeitsche unter verzweifelt brüllendem Vieh, bis nach Wochen der Treck die Küste erreicht und – die Vergangenheit wieder aufsteht mit Botschaften des Glücks und des Unheils. So löst sich Peter Bolt schmerzlich vom heimgekehrten Freund. Der portugiesische Frachter ›São Thomé‹, dessen listiger Kapitän mit der großen Melone ihm schon einmal zum Schicksal wurde, bringt den Passagier über Ceylon an Afrikas Küste. Endlich grüßt den Heim-wehkranken Sansibar mit dem Duft seiner Gewürznelken. Noch einmal knüpft ein gütiges Geschick Liebesfäden zwischen zwei einander ebenbürtigen Menschen, und nun wird – pro-saisch und romantisch in einem – Peter Bolt als Chauffeur einer Reisegesellschaft im Wild-paradies Ostafrikas seine letzte Safari – unfreiwillig – beschließen.
Dies Buch der Abenteuer aus der weiten Welt von heute ist von der Hand eines Mannes geschrieben, der aus eigenem Erleben aller Kontinente schöpfen kann und mit einer begna-deten, unter uns selten gewordenen Fabulierkunst jenes Leben zu gestalten weiß, dessen Wahlspruch ist: Der Wind der Freiheit weht rings um die Erde!