Satanstoe

SATANSTOE

Fremdartig-farbiges, altväterlich-trauliches Nordamerika des 18. Jahrhunderts. Satanszehe: Eine Landzunge am Long-Island-Sund mit Haus und Hof der Littlepage, im altbesiedelten Kreis Westchester der noch britischen Kolonie New York. Major Littlepage und Oberst Follock, zwei deftige Landjunker, haben hoch im unerschlossenen Norden ein ausgedehntes Landpatent erworben, Mooseridge, und schicken im Frühjahr 1758 ihre Söhne, Corny und Dirck, dies Land in Besitz zu nehmen.

NEW YORK UND ALBANY

Gemächlich zunächst Corny’s und Dirck’s Jugend, in breiten, humorvollen Szenen unbeschwert bürgerlichen Lebens in und um New York. Das Bild der frühen Stadtsiedlung mit Gesicht zum East River. Die eingesessenen Familien in Stadt und Landkreis eng versippt, eine Gentry mit noch stark aristokratischen Zügen, Wettstreit der Charaktere: altholländische, altangelsächsische Behaglichkeit und Lebensgenuß gegen puritanischen Eifer schlauer und leistungsstarker Neu-England-Yankees. Pinkster-Saturnalien der Negersklaven auf dem Gemeindeanger. Erste Theateraufführungen der Zeit durch und für englisches Militär.

Corny und Dirck werden in die Geselligkeit des unternehmenden Herman Mordaunt aufgenommen, in dessen Tochter Anneke sich Corny sterblich verliebt. Junge englische Offiziere, die ›Rotröcke‹, sind leider als Mitbewerber zur Hand, die in Bereitschaft stehen für einen Feldzug gegen das französische Montreal und Quebec, — unter ihnen der geistreichgewandte, schauspielerische Major Bulstrode. An Corny und Dirck ergeht der Appell, durch Teilnahme an der kriegerischen Unternehmung ihre Loyalität zur Krone England zu beweisen — zunächst ohne Erfolg.

Zu Beginn des Jahres 1758 wird der Schauplatz hudsonaufwärts, zum 260 km entfernten Albany verlegt, dem Zentrum holländischer Besiedlung: die Offiziere mit ihren Regimentern, denen Herman Mordaunt mit Anneke und seinem Mündel Mary Wallace folgt, indes Corny und Dirck mit einem Schlittenkonvoi heimische Erzeugnisse als Heereslieferung anbringen. Ein Provinzpanorama entrollt sich, Rodelvergnügen quer durch das abschüssige Albany, leichtsinnige Schlittenfahrten auf dem Hudson mit großem Eisbruch, Schelmenstreiche der jungen Mijnheers, in deren Kreis Corny und Dirck durch ihren Freund Geert Ten Eyck geraten. Geahnte Schatten kommender Ereignisse werden von Doortje, Albany’s Wahrsage-Orakel, drollig verhüllt aber nicht verscheucht.

IN DIE WÄLDER

Von Albany ziehen nach der Schneeschmelze nordwärts Major Bulstrode mit den Rotröcken gegen die Franzosen Kanadas, Herman Mordaunt mit den jungen Damen in seine, durch schweifende kanadische Indianer gefährdete, Pioniersiedlung Ravensnest, Corny Littlepage und Dirck Follock, mit Freund Geert Ten Eyck, Feldmessertrupp und Helfern, in die Wildnis in Richtung der Hampshire Grants, wo sie mit Indianerhilfe ihr Mooseridge finden. Die langwierige Vermessung beginnt.

Die drei Freunde folgen währenddes dem Indianer Susquesus zum Lake George, ziehen als Freiwillige mit Abercrombie’s Armee, die in 1000 Booten gegen das Schlüsselfort Ticonderoga ausfährt, am 8. Juli 1758 jedoch von Montcalm vernichtend geschlagen wird.

Mit den aufgelösten Truppen fliehend, eilen die Genossen zurück nach Mooseridge, finden Feldmesser, Jäger, Negersklaven von feindlichen Huronen erstochen, erschlagen, skalpiert. Noch gilt das Gesetz des Messers.

Mooseridge wird hastig aufgegeben, die Besatzung von Ravensnest verstärkt; die Ansiedlung ist niedergebrannt, Mordaunt’s Palisadenhaus von Huronen umzingelt. Im Verlauf der Kämpfe wird Geert erschossen, die Huronen lassen erst ab, als auch ihr Häuptling fällt. Der Rückzug in den zivilisierten Teil der Kolonie wird angetreten.

Anneke und Corny, in den wilden Tagen von Ravensnest einander verlobt, heiraten. Der Besitz der Littlepage und Mordaunt wird eins. Die Wildnis, offen für Abenteurer, Jäger, Indianer, bleibt geordneter Besiedlung noch für eine Generation entzogen.