Shardik
- Authors
- Adams, Richard
- Publisher
- Overlook
- Tags
- roman
- Date
- 2001-10-29T23:00:00+00:00
- Size
- 0.97 MB
- Lang
- de
»Richard Adams’ erster Roman ›Unten am Fluß‹ ist ein internationaler Bestseller geworden, nicht nur, weil er vorzüglich geschrieben und höchst originell war. Die Geschichte eines Kaninchen-Stamms zog die Leser in aller Welt ganz offensichtlich auch deshalb an, weil sie Eigenschaften rühmt, über die zu schreiben viele ernstzunehmende Schriftsteller sich genieren. Was für eine Erholung ist es, wenn man einmal von Charakteren liest, die Ehrgefühl, Mut und Würde besitzen, die ihr Leben für andere, für die Familie und die Gemeinschaft, wagen. Im Gegensatz zu den Helden in ›Unten am Fluß‹ ist Shardik, der Bär, allerdings eine Gestalt des Schreckens und des Geheimnisses, gewalttätig und unvorhersehbar. Er ist die Natur selbst, im wahrsten Sinne des Wortes, mit blutverschmiertem Maul und Pranken, gefährlich und schön, schreckenerregend und begehrenswert. Sein ganzes Verhalten bewegt sich innerhalb der Grenzen normalen tierischen Handelns, und nur denen, die an ihn glauben, erscheint es symbolisch, als ein Akt Gottes. ›Shardik‹ ist, ähnlich wie ›Unten am Fluß‹, eine Allegorie – die Geschichte der Beziehungen der Menschen zu der Welt der Natur. Und es ist gerade in diesen Passagen, in denen Adams seine Begabung für beschreibende Prosa beweist.
In ›Shardik‹ veranlaßt der Glaube die Menschen, grausam und destruktiv, aber auch edel zu handeln. Der Bär ist eine Art von Test, mit dessen Hilfe verborgene Stärken und Schwächen an den Tag gebracht werden, auch bei denen, die nicht an ihn glauben. Darüber hinaus wird dem Leser aber auch bewußt, wieviel Zerstörung der natürlichen Welt und Vernichtung unschuldiger Menschen, wie viele Entführungen und Verstümmelungen von Kindern im Laufe der letzten zwanzig Jahre im Namen unserer Götter begangen worden sind.«