23000

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Mit kräftiger Verspätung kommt nun endlich auch der dritte Teil der Eis-Trilogie Sorokins in die deutschen Buchläden. "23000" vollendet seinen Versuch zu zeigen, wie die Heilslehre einer Sekte alle Werte, die wir in uns tragen, zerstört. Hat der russische Schriftsteller in "Ljod" und "Bro" bei diesem Versuch noch völlig ohne moralische Kontrollinstanz im Romangeschehen gearbeitet und dafür zum Teil recht herbe Kritik einstecken müssen, so schickt er jetzt mit Olga und Björn zwei normale Menschen - im Jargon der Auserwählten: Hohle Nüsse oder Fleischklumpen - ins Geschehen. Unter den Eishammerschlägen der Göttlichen fast bestialisch zu Tode gekommen, wollen sie gegen die Sekte vorgehen. Die ist aber längst unangreifbar geworden und will den großen göttlichen Irrtum - gemeint ist die Erde - korrigieren ... Die hilflose Suche des Menschen nach Sinn, seine immer wiederkehrende Bereitschaft, zugunsten dieses vermeintlichen Sinns auch Jahrhunderte nach der Aufklärung hinter den Status quo zurückzufallen, ist seit Jahren Sorokins Thema. Mit "23000" bringt er es zu Ende; komisch, brutal und anrührend geht er dabei vor und schickt seine Leser erneut durch ein Wechselbad der Gefühle. (jw)

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Mit kräftiger Verspätung kommt nun endlich auch der dritte Teil der Eis-Trilogie Sorokins in die deutschen Buchläden. "23000" vollendet seinen Versuch zu zeigen, wie die Heilslehre einer Sekte alle Werte, die wir in uns tragen, zerstört. Hat der russische Schriftsteller in "Ljod" und "Bro" bei diesem Versuch noch völlig ohne moralische Kontrollinstanz im Romangeschehen gearbeitet und dafür zum Teil recht herbe Kritik einstecken müssen, so schickt er jetzt mit Olga und Björn zwei normale Menschen - im Jargon der Auserwählten: Hohle Nüsse oder Fleischklumpen - ins Geschehen. Unter den Eishammerschlägen der Göttlichen fast bestialisch zu Tode gekommen, wollen sie gegen die Sekte vorgehen. Die ist aber längst unangreifbar geworden und will den großen göttlichen Irrtum - gemeint ist die Erde - korrigieren ... Die hilflose Suche des Menschen nach Sinn, seine immer wiederkehrende Bereitschaft, zugunsten dieses vermeintlichen Sinns auch Jahrhunderte nach der Aufklärung hinter den Status quo zurückzufallen, ist seit Jahren Sorokins Thema. Mit "23000" bringt er es zu Ende; komisch, brutal und anrührend geht er dabei vor und schickt seine Leser erneut durch ein Wechselbad der Gefühle. (jw) -- *kulturnews.de*