Sechs Koffer
- Authors
- Biller, Maxim
- Publisher
- Kiepenheuer & Witsch eBook
- Tags
- roman
- ISBN
- 9783462319095
- Date
- 2018-08-08T00:00:00+00:00
- Size
- 0.24 MB
- Lang
- de
Eine berührende Familiengeschichte – und ein virtuoser literarischer Kriminalroman von großer politischer Aktualität. In jeder Familie gibt es Geheimnisse und Gerüchte, die von Generation zu Generation weiterleben. Manchmal geht es dabei um Leben und Tod. In seinem neuen Roman erzählt Maxim Biller von einem solchen Gerücht, dessen böse Kraft bis in die Gegenwart reicht. »Sechs Koffer« – die Geschichte einer russisch-jüdischen Familie auf der Flucht von Ost nach West, von Moskau über Prag nach Hamburg und Zürich – ist ein virtuoses literarisches Kunststück. Aus sechs Perspektiven erzählt der Roman von einem großen Verrat, einer Denunziation. Das Opfer: der Großvater des inzwischen in Berlin lebenden Erzählers, der 1960 in der Sowjetunion hingerichtet wurde. Unter Verdacht: die eigene Verwandtschaft. Was hier auf wenig Raum gelingt, sucht seinesgleichen in der deutschen Gegenwartsliteratur: eine Erzählung über sowjetische Geheimdienstakten, über das tschechische Kino der Nachkriegszeit, vergiftete Liebesbeziehungen und die Machenschaften sexsüchtiger Kultur-Apparatschiks. Zugleich ist es aber auch eine Geschichte über das Leben hier und heute, über unsere moderne, zerrissene Welt, in der fast niemand mehr dort zu Hause ist, wo er geboren wurde und aufwuchs. »Sechs Koffer« ist ein Roman von herausragendem stilistischen Können, elegantem Witz und einer bemerkenswerten Liebe zu seinen Figuren: Literatur in Höchstform – und spannend wie ein Kriminalroman. »Wie hütet man ein Familiengeheimnis? Indem man es allen erzählt. Maxim Biller ist mit diesem Buch ein wahres Kunststück gelungen.« Durs Grünbein »Dieser Roman ist ein kunstvoll geschliffener Edelstein. Immer wieder blitzt eine andere Facette auf, bricht ein anderer Schein hervor, eine neue geschliffene Seite. Eine Epoche ist darin eingeschlossen, die Härte einer Zeit, so rätselhaft klar. Großartig, nein, nicht artig, groß: Maxim Biller.« Robert Menasse
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### Pressestimmen
»Große Literatur« (David Baum *Stern* 2018-08-09)
»Kaum je hat man in den vergangenen 30 Jahren ein Werk deutscher Sprache gelesen, das so licht und verspielt und dabei so streng, ergreifend und konzis davon erzählte, was Familie-Sein heißt.Die großen, jüdisch-amerikanischen Erzähler Bernard Malamud, Isaac B. Singeroder Roth dürften für Biller […] von jeher die heimlichen Fixpunkte seines Schreibens gewesen sein. [Nun] hat er sich mit seinem neuen, ungleich strenger gefassten Roman Sechs Koffer tatsächlich in deren Sphären hinaufgeschrieben.« (Peter Henning *Spiegel Online* 2018-08-08)
»lebensprall, tiefsinnig und wunderbar menschlich« (Hans-Dieter Fronz *Mannheimer Morgen* 2018-09-27)
»Er [der Roman] ist intelligente, manchmal witzige, manchmal rührende Unterhaltungsliteratur. Klug gedacht, gut geschrieben. (Carsten Hueck *Deutschlandfunk Kultur* 2018-09-01)
»klug, amüsant, manchmal schräg« (Christine Westermann *WDR 5 "Bücher"* 2018-08-24)
»ein würdiger “bester Roman des Jahres”« (Wolfgang Schütz *Augsburger Allgemeine* 2018-08-16)
»großes Erzählkino voller Drama und Welthaltigkeit« (*Börsenblatt* 2018-08-16)
»Maxim Biller spielt sein Spiel verdammt gut, indem er die Überlebensstrategie der Emigrantenfamilie schlau adaptiert: ausweichen, andeuten, weiterreden.« (Iris Radisch *Die Zeit* 2018-08-16)
»[...] eine düstere, hoffnungslose, aber zugleich auch irgendwie zärtliche Verstrickung aller, wie in Patrick Modianos Fluchtbuch Hochzeitsreise oder in Isaac B. Singers Auswandererroman Feinde – Die Geschichte einer Liebe . [...] Man hat Maxim Biller mantraartig Kälte, Boshaftigkeit und Empathielosigkeit vorgeworfen – und damit die radikale Außenperspektive, in der er sich [...] immer wieder übt, moralisch abgewertet. Dabei ist der Verzicht auf Wohlwollen selbst eine moralische Position, vielleicht sogar die ehrlichste und im poetischen Sinn gerechteste.« (Andreas Rosenfelder *Literarische Welt* 2018-08-12)
» [...] Biller [ist] das gelungen, was es selten gibt: eine Darstellung des Lebens, wie es sich wirklich anfühlt.« (Clemens J. Setz *FAS* 2018-08-12)