Das Schwarze Blut

Das Schwarze Blut
Authors
Grangé, Jean-Christophe
Publisher
Ehrenwirth Verlag
Tags
roman
ISBN
9783404158089
Date
2008-01-07T23:00:00+00:00
Size
0.65 MB
Lang
de
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Marc Dupeyrat ist Journalist bei einem Pariser Boulevardblatt. Schon immer übten Morde eine seltsame Faszination auf ihn aus. Sein neuester Fall ist die Geschichte des Serienmörders Jacques Reverdi, der in Südostasien mehrere junge Frauen umgebracht hat und nun in Malaysia auf sein Todesurteil wartet. Der ehemalige Weltmeister im "free-diving" verweigert jede Aussage - eine Herausforderung für den Sensationsreporter Dupeyrat. Mit einer Finte gelingt es ihm Kontakt aufzunehmen: Er bedient sich der Identität einer fiktiven, jungen Frau, die angeblich eine Magisterarbeit über die Psychogramme von Mördern schreibt. Reverdi fängt Feuer und lässt sich auf einen Briefkontakt ein. Er verliebt sich in "Elisabeth" und bittet um ein Foto. Ohne zu Zögern schickt Dupeyrat das Bild des Fotomodells Kadidscha, einer Bekannten. Als er genug Material für sein Buch zusammen hat, das in Frankreich ein Bestseller wird, bricht er den Kontakt zu Reverdi ab. Doch Reverdi gelingt unerwartet die Flucht aus dem Gefängnis: Er kommt nach Paris und sucht "Elisabeth"/Kadidscha, deren Gesicht überall in Paris auf Werbeplakaten zu sehen ist. Und für Dupeyrat und Kadidscha beginnt ein Albtraum ?

Der Pariser Gerichtsreporter und Sensationsjournalist Mark Dupeyrat hat schon einiges in seinem Leben gesehen. Doch nicht die oberflächlichen Boulevardgeschichten und falschen Zeitungswahrheiten nagen an seinem Gewissen, sondern der unerklärliche Mord an seiner Geliebten Sophie, die vor Jahren während eines gemeinsamen Sizilienurlaubs Opfer einer genauso sinnlosen wie brutalen Bluttat geworden war. Seither lässt ihm die Frage nach dem wahren Wesen des Bösen keine Ruhe mehr.

Als ihm angeboten wird, über den berühmten Tiefseetaucher Jacques Reverdi zu berichten, der inzwischen als Serienmörder in einem malaysischen Gefängnis auf sein Todesurteil wartet, wittert er die große Story. Doch bald realisiert Mark, dass er sich mit den gewöhnlichen Mitteln des Journalismus der „Bestie“ nicht wird annähern können. Deshalb erfindet er in einer teuflischen Eingebung „Elisabeth“ und schlüpft damit in die Rolle einer wissbegierigen jungen Frau, die zu Reverdi mit viel subtileren Mitteln Kontakt aufnehmen kann. Mit einigem Einfallsreichtum verleiht er „Elisabeth“ eine eigene Identität und mit der gestohlenen Fotografie eines befreundeten Models, der jungen Khadidja, zudem auch eine sehr reizvolle Authentizität. 

Und die Falle schnappt zu. In einem wahren Katz-und-Maus-Spiel führt der Serienmörder nun aus dem Gefängnis heraus Mark mit geheimen Botschaften in sein makabres Universum des Bösen ein. „Elisabeth“/Mark folgt der Blutspur seiner bizarren Ritualmorde quer durch Südostasien. Doch Marks kaltschnäuziger Plan hat unerwartete Folgen. Reverdi durchschaut sein Lügenspiel, und während Mark in Paris bereits an seinem Bestseller schreibt, sieht Reverdi in Kuala Lumpur keineswegs dem Tod in die Augen, sondern schafft es in einer waghalsigen Aktion, aus dem Gefängnis zu entkommen ... 

Das schwarze Blut ist die tragische Geschichte eines Journalisten, der von der Faszination des Bösen geradezu verzehrt wird. Und angesichts der Verve und kaltblütigen Ironie, mit der Jean-Christophe Grangé seinenReporter des Satans beschreibt, möchte man dieses Buch auf das Kopfkissen so manchen Sensationsjournalisten legen. Sein Blick in den Spiegel am nächsten Morgen wäre sicher aufschlussreich. 

Jean-Christophe Grangé legt mit Das schwarze Blut erneut einen subtilen und intelligenten Psychothriller vor. Das wirkt routiniert. Dennoch sollte man über seine rasante Handlung, die sich teilweise ziemlich überschlägt, nicht die versteckten Qualitäten des Autors übersehen: Grangé ist nicht nur ein Meister der Hochspannung, sondern bietet hier wie schon in Der Flug der Störche oder Das Imperium der Wölfe beeindruckende Milieuschilderungen und tiefgründige Erzählwelten. Kurz: Konzentrierte Hochspannung à la française! --Robert Schmidt