Das Königsprojekt

Seit Jahrhunderten verfolgt eine geheime Abteilung des Vatikans — so geheim, daß nicht einmal der Papst offiziell von ihr Kenntnis nimmt — ihren »Großen Plan«: die Beseitigung der Glaubensspaltung. Mit Hilfe der MYST, einer noch von Leonardo konstruierten Zeitmaschine, werden tapfere Schweizersoldaten in die Vergangenheit expediert, um Korrekturen an der Geschichte vorzunehmen. Ein kleines Beispiel: Wäre nicht Arnold Füßli als Lohengrin zur Rettung Elsas erschienen — Brabant wäre wieder dem Heidentum Ortruds preisgegeben gewesen …

Nun aber planen die Monsignori Doensmaker und Sbiffio-Trulli ihr Meisterstück: das Königsprojekt. Es geht darum, die legitimen Ansprüche der Wittelsbacher auf den schottischen Thron durchzusetzen. Der furchtlose Schweizer Gardist Füßli hat den Auftrag, den schottischen Krönungsstein aus Westminster zu rauben und zur Finanzierung einen alten Goldschatz sicherzustellen. Eingespannt werden auch die bayrischen Verfechter des Hochlandkönigtums, allen voran Jimmy Krauthobler, Ehrenmitglied des McLaubhraigh-Clans. Unter der geistigen Leitung der Fürstin Araktschejewa und unter preußisch-militärischer Führung landen die durchtrainierten bayrischen Krieger bei Oban, um endlich das Unrecht zu sühnen, das Bonnie Prince Charlie 1746 in der Schlacht von Culloden geschah.

In kühner Folge wechselt Amery Jahrhunderte und Schauplätze, der amerikanische Gangster Meyer Marmalade konkurriert mit der »Blume des Hochlands«, Dwight Enigmatinger verzweifelt an der Quellenlage, Franz Defunderoll landet bei den Steinzeitmenschen, Bodhelm von Pruskowitz erweist sich als unsinkbar — Rätsel über Rätsel in diesem römisch-bayrisch-schottischen Tiefsinnsroman, in dem — dem geneigten Leser sei es schon verraten — die keltische Sache letztlich den Sieg über intrigante Rationalität davonträgt.