Goethe als Naturforscher
- Authors
- Magnus, Rudolf
- Publisher
- ModerneZeiten
- Tags
- biographie & autobiographie
- Date
- 2012-01-12T00:00:00+00:00
- Size
- 0.31 MB
- Lang
- de
Die »ZEIT-Bibliothek der 100 Sachbücher« listet neben bahnbrechenden Werken wie »Die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl« oder »Über die spezielle und allgemeine Relativitätstheorie« eine erstaunliche kleine Schrift auf: »Über den Zwischenkieferknochen des Menschen und der Tiere« von Johann Wolfgang von Goethe. Ein knappes und profundes Werk, das der damaligen Theorie widersprach, Menschen und Affen würden sich grundsätzlich voneinander unterscheiden, weil Menschen keinen Zwischenkieferknochen hätten. – Durch präzise empirische Studien konnte Goethe die krude Theorie widerlegen. Die Wissenschaftler seiner Zeit, so stellte sich heraus, hatten einfach nicht präzise gearbeitet. – Dennoch dauerte es viele Jahre, bis Goethes Erkenntnisse akzeptiert wurden. Eine Tatsache, die ihn mehr als ärgerte.
Die Abhandlung über den Zwischenkieferknochen ist nur ein winziges Mosaiksteinchen aus Goethes enormem naturwissenschaftlichem Erkenntnisschatz.
In präziser, klarer Sprache gibt der Heidelberger Forscher und Professor für Pharmakologie, Rudolf Magnus, einen Überblick über die wissenschaftlichen Leistungen Goethes: Von den botanischen Arbeiten, über die anatomischen Studien, zur bahnbrechende Farbenlehre, bis hin zur Mineralogie, Geologie, Meteorologie und Astronomie.
Der Biograph näherte sich dabei Goethe wie kein anderer: Im Goethe-Haus wiederholte er z.B. mit Original-Apparaturen viele der wissenschaftlichen Experimente des dichtenden Universalgenies. – So entstand ein ganz neuer Zugang zum großen deutschen Dichter. Dabei ist Magnus´ Buch nicht einseitig, sondern zeigt immer den ganzen Goethe. Das Fazit: Die zeitlosen poetischen und schriftstellerischen Werke Goethes, die wahre Weltliteratur, die er schuf – sie ist gleichzeitig das Ergebnis seines staunenden, neugierigen, wissenschaftlichen Ansehens, Erfassens, Vergleichens der Welt.
Ohne den Wissenschaftler Goethe hätte es auch den anderen Goethe, den wir gemeinhin kennen, nicht gegeben.