[Die Katze 13] • Mordnacht in Paris

ISTANBUL

18. Mai 1966.

Er war ein Fall für den Psychiater, und das wußte er auch. Das große Glück war, daß es seine Vorgesetzten nicht wußten. Oder nicht wissen wollten – denn es paßte einfach nicht zu der Tapferkeitsmedaille, die sie ihm an seine unverschämt junge Heldenbrust geheftet hatten.

Die Army brauchte Vorbilder wie ihn.

Als er gegen 22.00 Uhr seine Corvette im Villenvorort Üsküdar in einer dunklen Gasse abstellte und verschloß, fühlte er sich noch großartig.

Es nieselte.

Er beeilte sich. Er wollte nicht gesehen werden. Eine Bilderbuchkarriere versaute man sich nicht wegen ein paar verrückten Ambitionen.

Er grinste mörderisch, und dann dachte er nur noch an die stets geldgierigen Schwestern Satark, die Billy für die heiße Privatparty organisiert hatte. Die beiden würden auf türkische Sitte und Moral pfeifen und alles tun, was der ausgehungerte GI-Haufen von ihnen verlangte.

Er versuchte es sich vorzustellen. Aber wenn er daran dachte, dann sah er keine nackten Mädchenkörper.

Er sah nur Messer.