[Gutenberg 62801] • Die Vergiftung

[Gutenberg 62801] • Die Vergiftung
Authors
Lazar, Maria
Publisher
DVB Verlag
Tags
austrian fiction
ISBN
9783200037687
Date
2014-12-01T00:00:00+00:00
Size
0.18 MB
Lang
en
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Nicht alle Bücher sind es wert, gelesen zu werden. Aber die wenigsten sind es wert, vergessen zu bleiben. Der neu gegründete Das vergessene Buch - Verlag mit Sitz in Wien hat es sich zum Ziel gesetzt, zu Unrecht vergessene Preziosen der deutschsprachigen Literatur einem neugierigen und aufgeschlossenen Lesepublikum neu zugänglich zu machen. Mit der Neupublikation von "Die Vergiftung", dem lange vergessenen Debütroman der österreichisch-jüdischen Autorin Maria Lazar, wurde nun der Grundstein gelegt für eine auf mehrere Bände angelegte Reihe: Maria Lazar (1895-1948) entstammte einer jüdisch-großbürgerlichen Wiener Familie. Sie absolvierte das berühmte Mädchengymnasium der Eugenia Schwarzwald, in deren Salon Oskar Kokoschka sie 1916 portätierte und in dem sie mit zahlreichen prominenten Figuren der damaligen Wiener Kulturszene zusammentraf, darunter Adolf Loos, Hermann Broch und Egon Friedell. 1920 lieferte sie mit ihrem fulminanten Debütroman „Die Vergiftung“ einen der überzeugendsten weiblichen Beiträge zum literarischen Expressionismus: Eine gnadenlose Abrechnung mit der bürgerlichen Lebenswelt vor 1914. Ein Roman über die zerstörerische Macht der Liebe und den unbändigen Drang einer jungen Frau nach persönlicher Freiheit. Michael Rohrwasser urteilt über die Neuauflage des Romans in der "Wiener Zeitung" vom 21./22. Februar 2015: "Und dann das: Da wird ein Roman von 1920 wiederaufgelegt, in einem Verlag mit dem schönen, aber gefährlichen Namen "das vergessene buch", von einer Autorin, deren Namen so unbekannt wie nur möglich ist. Eine so eigenwillige und eine so starke Sprache hat man lange nicht mehr vernommen, und wie hier erzählt wird, das verrät Souveränität, Gestaltungsvermögen und auch literarisches Selbstbewusstsein - dreizehn Kapitel, die eigentlich kleine Erzählungen sind, die sich im Laufe der Lektüre allmählich zu einem Ganzen zusammenschließen. Man vergisst bei dieser eindringlichen Bilderfolge schnell alle Versuche einer literaturhistorischen Einordnung ("Expressionismus" oder "Impressionismus"), aber wenn man die Nachbarschaften dieses außergewöhnlichen kleinen Romans benennen will, dann sind das große Namen wie Ernst Weiss, Hermann Ungar oder Veza Canetti - kurz: es handelt sich um eine kleine Sensation." Prof. Dr. Johann Sonnleitner von der Universität Wien, ein anerkannter Experte auf dem Gebiet der Österreichischen Literatur zwischen den Weltkriegen, hat ein umfangreiches und literarhistorisch fundiertes Nachwort dazu beigesteuert.