Neuigheiten aus dem Paradies · Ansichten eines Sizilianers

Neuigheiten aus dem Paradies · Ansichten eines Sizilianers
Authors
Camilleri, Andrea
Publisher
Bastei/Lübbe Verlag
Tags
stories-heiter
ISBN
9783785715543
Date
2011-05-20T00:00:00+00:00
Size
0.30 MB
Lang
de
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Wer sagt, dass jedes Federvieh zwei Beine hat? Worin besteht der tiefere Sinn des Schlangestehens? Welche Bedeutung haben Mimosen am Weltfrauentag? Und wozu sind eigentlich Fotohandys gut? Fragen über Fragen, auf die Andrea Camilleri überraschende Antworten bereithält.

So entsteht ein Kaleidoskop an geistreichen Miniaturen zu ganz unterschiedlichen Aspekten des Lebens, die dem Leser einmal mehr mediterranes Flair nahe bringen, ihn teils zum Schmunzeln, teils zum Nachdenken anregen. Darüber hinaus sorgt Camilleris großes Talent im raffinierten Spiel mit unerwarteten Pointen für allerbeste Unterhaltung.

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Ausgesprochen vielfältig ist das Schaffen des 1925 geborenen Sizilianers Andrea Camilleri, der sich seit Mitte der 90er Jahre mit den Abenteuern des Commissario Montalbano in die Herzen zahlloser Leser geschrieben hat. Neben Krimis und historischen Romanen verfasst er auch kürzere Erzählungen, Essays und Glossen, die meist in italienischen Tageszeitungen abgedruckt werden.

Eine Auswahl dieser literarischen Fingerübungen liegt nun auch in deutscher Sprache vor, als kleines feines Leinenbändchen in der Nobelreihe „edition Lübbe“ erschienen. Darin gibt sich Camilleri als kauziger alter Mann, der aus der Perspektive desjenigen, der die großen Leidenschaften des Lebens hinter sich gelassen hat, einen liebevoll-ironischen Blick auf sein Land und dessen Bewohner wirft.

Stets weiß er, das Allgemeinmenschliche mit dem Persönlichen zu verbinden: Von Betrachtungen über die Hitze im südlichen Italien schweift er zu familiären Merkwürdigkeiten ab -- seine Mutter konsultierte allabendlich ein Barometer, das sie eigenhändig auf „Schönes Wetter“ eingestellt hatte, und seine Großmutter pflegte sich bei Gewitter in einen fensterlosen Raum zum Gebet einzuschließen. Anlässlich des „Weltfrauentags“ sinniert Camilleri über biblische Vorurteile und die Unverzichtbarkeit des weiblichen Geschlechts. Und immer wieder setzt er sich mit Korruption und der Unfähigkeit der Politiker auseinander, ohne jedoch in das übliche Gejammer einzustimmen.

Von großem Interesse sind auch seine beiden Beiträge über das Schreiben: Eine hinreißende Hommage an Kommissar Maigret und Georges Simenon führt zu den Wurzeln des Krimiautors Camilleri, und die oft gestellte Frage nach seinen Ideen beantwortet er lakonisch mit: „Lesen Sie denn keine Zeitung?“ -- *Neuigkeiten aus dem Paradies* ist das ideale Geschenk, das Camilleri-Fans sich und Gleichgesinnten machen können: ein Blick in die Werkstatt des Schriftstellers und in die Gedankenwelt des Zeitgenossen, elegant geschrieben und hübsch ausgestattet. *--Hannes Riffel*