[John Cameron 01] • Die tödliche Kennzahl

[John Cameron 01] • Die tödliche Kennzahl
Authors
Cameron, John
Publisher
Bastei/Lübbe Verlag
Tags
[heft]
Date
0101-01-01T00:00:00+00:00
Size
0.47 MB
Lang
de
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„Hopp!“ sagte der Zweizentnermann und legte eine riesige Pranke auf die nackte Schulter von Marguerite Lloyd. „Komm tanzen, Puppe!“

John Cameron schaute den Kavalier an.

„An der nächsten Ecke ist eine öffentliche Badeanstalt“, sagte er. „Geh mal hin und nimm ein ziemlich heißes Brausebad. Anschließend kannst du noch einmal nachfragen.“

Der Zweizentnermann holte tief Luft, streckte sich etwas und versuchte, John Cameron am Schlips hochzuziehen.

John startete seine linke Faust, die den Schwergewichtler etwas unter der Gürtellinie traf.

„Uiii!“ sagte der Mensch und krümmte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammen.

John wischte sich seine Hand sauber. „Hör zu“, sagte er, „mit einer Blinddarmreizung ginge ich an deiner Stelle lieber doch nicht duschen. Lenke deine Schritte nach Hause und leg dich ins Heiabett. Wenn du brav bist, schicke ich dir morgen früh den Onkel Doktor, und dann …“

Der Zweizentnermann hatte keinerlei Verständnis für diese Fürsorge.

Mit einer blitzschnellen Bewegung zog er ein Messer aus der Tasche und ließ es aufschnappen.

„Ach, nein doch“, sagte John ungehalten. „Ich bin doch heute schon rasiert. Riechst du das nicht?“

Der Hüne war ein ausgesprochener Dickkopf. Er legte sein Messer nicht weg, sondern war entschlossen, John irgend etwas abzuschneiden.

John mußte abermals des Vergnügens, das sich auf der provisorischen Bühne der Hafenkneipe darbot, entsagen und sich diesmal sogar erheben, um dem Bösewicht mit einem Karateschlag den blitzenden Stahl aus der Hand zu schlagen.

„Messer, Gabel, Scher’ und Licht sind für böse Buben nicht!“ zitierte John. „Laß uns lieber gehen“, sagte Gladys Lodge, Johns zweite Begleiterin.

Oder vielmehr die erste, denn Gladys, Tochter des Ölmillionärs Leonard Lodge, feierte an diesem Tag ihren zweiundzwanzigsten Geburtstag und hatte sich von John gewünscht, zur Feier des Tages einmal eine Hafenbar kennenzulernen.