Die Affen von Gibraltar

Scruffy ist eine Person von hochgradiger Wichtigkeit für das militärische Prestige Großbritanniens: Er stiehlt, beißt seine Kinder und Rivalen tot, verprügelt seine Haremsdamen, richtet verheerenden Wirrwarr in Truppenparaden an und frißt die Gummistreifen aller erreichbaren Autoscheibenwischer — der Affe Scruffy, kraft Prophezeiung Bürge für die Uneinnehmbarkeit der meerbeherrschenden Felsenfestung. (Rückentext)Zu diesem BuchWelche Persönlichkeiten entschieden den letzten Krieg zugunsten des britischen Empires? Paul Gallico, weithin bekannt durch seine skurrilen und menschenfreundlichen Geschichten von Kindern, Tieren und kleinen Leuten, würde gewiß erklären: Winston S. Churchill, einige Generale und — Scruffy.Scruffy, aus der Familie der schwanzlosen Berberaffen, lebt mit seiner Herde auf den Felsen von Gibraltar. Eine alte Überlieferung besagt, daß England Gibraltar verlieren wird, sobald der letzte Berberaffe verschwunden ist, also muß die Royal Army nach Kriegsausbruch alles tun, um sie am Leben zu erhalten. Die Herde steht unter der Obhut der königlichen Artillerie des Stützpunktes, aber sie schrumpft zusammen, bis Scruffy, der Leitaffe, fast nichts mehr zu leiten hat. Doch er weiß sich auch ohne Herde zu beschäftigen: er stiehlt, deckt Häuser ab, bringt Truppenparaden durcheinander, frißt mit Vorliebe die Gummistreifen der Autoscheibenwischer und hinterläßt bei seinen Besuchen in der Stadt regelmäßig einige ohnmächtige Damen. Der britische Geheimdienst wird bemüht, ihm eine Frau zu beschaffen, Sonderflugzeuge müssen warten, der berühmteste Londoner Chirurg wird herbeizitiert, selbst Winston S. Churchill muß sich mit der Angelegenheit Scruffy befassen. Menschliches und Äffisches wird vollends durcheinandergewürfelt, als Scruffy in der Spezies homo sapiens eine Ehe stiftet und dem englandfeindlichen Spion Senor Ramirez zu einer vom König unterzeichneten Dankesurkunde verhilft.Paul William Gallico wurde am 26. Juli 1897 als Sohn eines Einwanderers aus Triest in New York geboren. Sein Vater war Pianist, die Mutter Geigerin. Der junge Paul bereiste mit seinen Eltern Europa, er ging in New York zur Schule und besuchte die Columbia University. Gallico war ein begeisterter Sportler, und um über dieses Gebiet authentisch schreiben zu können, übte er fast ein Dutzend Sportarten aus. Er boxte gegen Jack Dempsey und schwamm gegen Johnny Weissmüller. Als er 1936 beschloß, den Journalismus aufzugeben und freier Schriftsteller zu werden, war er der höchstbezahlte Sportberichterstatter Amerikas. Sein erstes Buch war eine Sammlung seiner Sportreportagen: «Farewell to Sport» (1938), und noch ein weiteres galt diesem Thema: «Golf is a Friendly Game» (1942). Die Reihe seiner Romane wurde 1939 mit «The Adventures of Hiram Holliday» eröffnet. Weitere erfolgreiche Werke: «Meine Freundin Jennie» (rororo Nr. 499), «Ein Kleid von Dior» (rororo Nr. 640), «Der geschmuggelte Henry» (rororo Nr. 703), «Thomasina oder Die rote Lori» (rororo Nr. 750), «Ferien mit Patricia» (rororo Nr. 796), «Immer diese Gespenster!» (rororo Nr. 897), «Die spanische Tournee» (rororo Nr. 963), «Waren Sie auch bei der Krönung?» (rororo Nr. 1097), «Die Hand von drüben» (rororo Nr. 1236), «Jahrmarkt der Unsterblichkeit» (rororo Nr. 1364), «Freund mit Rolls-Royce» (rororo Nr. 1387), «Schiffbruch» (rororo Nr. 1363), «Adam der Zauberer» (rororo Nr. 1643), «k. O. Matilda» (rororo Nr. 1683), «Die silbernen Schwäne» (rororo Nr. 1803) und «Julian und die Seifenblasen» (Rowohlt 1973).Gesamtauflage der Werke von Paul Gallico in den rororo-Taschenbüchern: Über 1,3 Millionen Exemplare.580-ISBN 3 499 10883 6 (1966)Originaltitel «Scruffy» 1962