Reisen in Westafrika durch Französisch Kongo, Corisco und Kamerun 1895

Reisen in Westafrika durch Französisch Kongo, Corisco und Kamerun 1895
Authors
Kingsley, Mary H.
Publisher
Edition Erdmann
Tags
reisen-afrika
Date
2014-05-12T00:00:00+00:00
Size
1.46 MB
Lang
de
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"Lieber möchte ich reisend sterben, als strickend und von einer Horde lärmender Kinder umringt leben. Und da es um meine Strick- und Handarbeitskünste ohnehin nicht gut bestellt ist, widme ich mich lieber der Erkundung und Kartographie Afrikas, allen Widerständen zum Trotz." Mary Kingsley 

Kaum hat sie das Geld zusammen und ihre Ausstattung verbessert, sitzt Mary Kingsley gänzlich unsentimental an Weihnachten 1894 erneut auf einem Frachter Richtung Westküste - es ist ihre zweite Afrikareise. Sie reist auf einfachste Art, ist zu Fuß oder auf einheimischen Booten unterwegs, schläft in Hängematten oder auf Holzbrettern. Das kleine Budget und die Begabung Kingsleys, auf jeden Einheimischen zuzugehen und sich von jeder Stammesfrau die Welt erklären zu lassen, trugen wesentlich dazu bei, dass die Engländerin einen weitaus besseren Einblick in die afrikanische Lebenswelt bekam als so mancher Anthropologe. Die Westküste und deren Bewohner besser kennen zu lernen, mehr über deren Opferriten, Fetischverehrung und Geistergläubigkeit zu erfahren, von ihrem Umgang mit der Natur und den Tieren zu profi tieren, war Mary Kingsley entschieden wichtiger als den afrikanischen Kontinent einmal quer zu durchreisen. 

Über ihre zweite, annähernd zwölf Monate lange Reise durch die heutigen Länder Nigeria, Kamerun und Gabun berichtet Mary Kingsley in dem vorliegenden Buch. Es ist der faszinierende Reisebericht einer Frau, die offi ziell über Fish Fetish forschte, sich aber für alles interessierte, was ihr unterwegs begegnete. In ihren lebendigen Beschreibungen macht sie uns mit den religiösen Bräuchen der einzelnen Stämme bekannt, geht auf Besonderheiten in Geographie, Botanik und Architektur ein. Statt Theorien zu verbreiten, zitiert sie ihre Gesprächspartner und nimmt sich am liebsten selbst auf den Arm.