Zwischen vergessenen Kriegen
- Authors
- Matt, Ludwig Gordon & Seidler, Till Oliver
- Tags
- stories
- Date
- 2018-06-29T22:00:00+00:00
- Size
- 0.20 MB
- Lang
- de
Die 4 Stories fallen in die Zeiten von Mord, Vertreibung, Grausamkeit, einem Phänomen, das man als Wort Krieg bezeichnet. Dabei müssen sich nicht die Soldaten verfeindeter Staaten gegenüberstehen. Krieg endet nicht mit einem Friedensvertrag, Krieg wirkt weiter im Leben der Menschen, sie müssen neu beginnen, in der Fremde, mit fremden Menschen, mit dem Fremden in sich selbst. Sie verbergen das im Krieg erlebte, ihre Verbrechen, die erfahrenen Demütigungen, sie tragen gar das Trauma das letzten Generation in sich. Bis der Tag kommt, wo es aus ihnen herausbricht, weil äußere Umstände sie heimsuchen.
Da sind Soldaten der Wehrmacht, die der Hölle von Stalingrad entkommen sind. In Deutschland erzählen sie nur einen Teil der Wahrheit. Aber Kameraden, die nach mehr als 10 Jahren aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurden, wissen mehr. Russlanddeutsche strömten nach dem Zerfall der Sowjetunion nach Deutschland auf der Suche nach einer neuen Heimat. Die Wehrmacht hatte in Rußland ihr grausamstes Gesicht gezeigt. Der Sohn einer Frau, die während des Rußlandfeldzuges von einem SS-Mann vergewaltigt wurde findet Arbeit in Nörvenich. Im Schlachthof. Von dort stammt sein leiblicher Vater, dessen Namen er nicht kennt, ein Mann, von bester Reputation, nach dem sogar eine Schule benannt ist. Im Ort Nea Vyssa, im von der Finanzkrise gebeutelten Griechenland überqueren täglich Menschen aus Schwarzafrika die Grenze. Eine Frau, schwer erkrankt, kann nur durch die Transplantation einer Niere geheilt werden. Das marode griechische Gesundheitssystem ist überfordert. Ein obskurer Mann vermittelt Transplatationen, die im KOsovo durchgeführt werden. Organspender sind die verzweifelten MIgranten. Ihnen winkt ein Geldbetrag, von dem sie nur träumen konnten. Der Krieg in Syrien wirft seine Schatten bis nach Istanbul. Dort wird Ismet K. tot in der Kalamis Marina gefunden. Er hatte Kontakt zu einem Imam in Deutschland, der junge Leute überzeugt hatte, für den Islamischen Staat zu kämpfen. Der Vater von Ismet schickt einen jungen Mann, Enes, nach Istanbul, um mehr herauszufinden. Und er gibt ihm Geld. Viel Geld. Enes findet die Wahrheit, aber er nimmt sie mit in den Hirntod. Sein Vater sitzt jeden Tag am Bett des jungen Mannes im Wachkoma und versichert: "Er war immer ein guter Schüler"