First Lady

First Lady
Authors
König, Nicole
Tags
roman
ISBN
9781980375326
Date
2018-02-21T23:00:00+00:00
Size
0.27 MB
Lang
de
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EINE LIEBE, DIE NICHT SEIN DARF!

293 Taschenbuchseiten - Ein abgeschlossener Roman.

Vince Montgomery

Schutz ist meine Aufgabe, Loyalität mein Ehrenkodex und Vertrauen die Grundlage. Gefühle haben keinen Platz in meinem Leben.

Warum nur geht Melissa mir derart unter die Haut?

Melissa Fielding

Dem Volk zu dienen und etwas in unserem Land zu bewegen, war meine Mission. In Wahrheit bin ich nur eine Marionette des Systems und das Weiße Haus ist mein goldener Käfig. Menschen, an die ich glaubte, haben mich enttäuscht. Jetzt vertraue ich niemandem mehr!

Als First Lady führt Melissa Fielding nach außen hin ein perfektes Leben. Nur für sie fühlt es sich wie ein Albtraum an. Erst der Secret-Service-Agent Vince Montgomery weckt Gefühle in ihr, die hinter Mauern verborgen waren. Doch ihre Liebe ist ein Spiel mit dem Feuer, denn es geht um so viel mehr als um die beiden: Es geht um eine ganze Nation!

*Leseprobe

Unruhig blicke ich immer wieder zwischen den Monitoren hin und her, die eigens für diesen Anlass aufgestellt wurden. Noch vor einigen Jahren hätte mich dieser epische Moment berührt. Jetzt stehe ich mit dem Rücken zur Wand und atme tief durch. Alle Menschen in diesem Raum kenne ich seit Kindesbeinen an oder sie sind mit mir aufgewachsen, und früher war ich stolz, Teil des Teams zu sein. Es wurde mehr oder minder von mir erwartet.

Amerika braucht Wahrheit!

Ein Wahlkampfspruch, den ich eingebracht und an den ich geglaubt habe. Jetzt ist er nichts mehr wert. Das wahre Gesicht zeigt sich immer dann, wenn du am Boden bist. Und das war ich vor genau einem Jahr.

Mir wird kaum Beachtung geschenkt und das ist auch gut so. Ich fühle mich leer, ausgehöhlt, so, als hätte man alles aus mir herausgequetscht, was dazu führte, ein gutes Bild in der Öffentlichkeit abzugeben und zu gewinnen.

Dem Ziel dienen!

Das ist die oberste Devise, und dabei ist es egal, ob man als Mensch dabei draufgeht. Stärke zeigen und eine Maske tragen.

»Sie müssen mächtig stolz sein, eine der jüngsten First Ladys zu werden«, spricht mich Matt an. Sein Blick wandert zwischen mir und den Fernsehern hin und her. Nur noch wenige Minuten verbleiben und wir erfahren das Ergebnis.

»Ja, das bin ich.« Ich lächle ihn an. Aber das Lächeln erreicht nicht meine Augen.

Dabei wünsche ich mir nichts sehnlicher, als dass die Hochrechnungen uns als Verlierer zeigen. Ein goldener Käfig, nichts weiter ist das, was mich sonst erwartet.

»Setzen Sie sich doch zu uns«, fordert er mich freundlich auf.

Alle hier sind falsch. Warum sollte ich dann meine wahren Gefühle zeigen?

»Danke, aber ich bleibe lieber hier.«

»Das Ergebnis ist eindeutig. Fielding liegt aufgrund der Wahlmänner vorne. Somit herzlichen Glückwunsch an den sechsundvierzigsten amerikanischen Präsidenten der Vereinigten Staaten John Fielding«, tönt es aus dem Fernseher. Mein Wunsch bleibt ungehört. Während um mich herum alle in Jubel ausbrechen, lehne ich meinen Kopf an die Wand, schließe die Augen und unterdrücke die Tränen.

*

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