Zelte in der Wildnis

Indianer streifen noch heute durch die unzugänglichen Urwälder Labradors. Ihre ausgedehnten Jagdgründe hat selten ein weißer Mann betreten. Sie leben in ihrer eigentlichen Heimat auch nur in den langen, eisigen Wintermonaten. Wenn der Schnee zu schmelzen beginnt, reisen sie in flinken Kanus zu einem der Seen.

In diesem Buch erzählt Julius E. Lips, wie am Johannissee seit alters mehrere Stämme ihre Sommerzelte aufschlagen. Dort hat auch die Hudson's Bay Company eine ihrer Geschäftsstellen. Die während des Winters erbeuteten Felle von Nerz, Biber, Otter, Hermelin, Silberfuchs, Elch, Luchs tauschen die Indianer hier gegen Güter des weißen Mannes.

Im Mittsommer, bei ihrem Eintreffen am See, lernen wir die Familie Minnegouche kennen und nehmen ein volles Jahr an ihrem Leben teil. Aus dem vierzehnjährigen Knaben Pirre wird ein verantwortungsbewußter Jäger. Er bekommt ein Gewehr und schießt im folgenden Winter seinen ersten Bären. Damit ist er reif, in die Gemeinschaft der Männer einzutreten.

Die Zwölf- bis Vierzehnjährigen werden »Zelte in der Wildnis« mit vollem Recht zu ihrem Buch erklären und das humanistische Anliegen des Autors begreifen. »Zelte in der Wildnis« ist aber auch ein Buch für die Eltern, denn abgesehen von dem für alle interessanten Leben der Indianer, die sich bis heute weitgehend ihre Ursprünglichkeit bewahrten, können wir besonders von der Art lernen, wie diese Menschen ihre Kinder erziehen: zu eigener Verantwortlichkeit und Selbstvertrauen, ohne jede Härte, aber auch ohne jede Sentimentalität.