Die Flicks · Eine deutsche Familiengeschichte über Geld, Macht und Politik
- Authors
- Ramge, Thomas
- Publisher
- Campus Verlag
- Tags
- sachbuch
- ISBN
- 9783593400808
- Date
- 2004-08-09T00:00:00+00:00
- Size
- 7.21 MB
- Lang
- de
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Thomas Ramge ist eine erstklassige Biografie gelungen -- solide recherchiert, packend geschrieben und ausgekleidet mit viel historischem Hintergrund. Was sinnvoll ist bei einer Familie, deren Leben so eng verwoben war mit der Geschichte Deutschlands.
Es schaudert einen oftmals bei der Lektüre. *Die Flicks* ist ein Lehrstück darüber, was Unternehmen im Namen des Profits zu tun gewillt waren, über das völlige Fehlen von Unrechtsbewußtsein bei der Jagd nach der Rendite. Es ist Anschauungsunterricht darüber, dass die Gier keine Grenzen kennt. Anfangs hielt Friedrich Flick, der geschäftstüchtige Gründer, nicht viel von den Nazis. Doch als absehbar war, dass sie an die Macht kommen würden, richtete er sich sofort darauf ein, trat der NSDAP bei -- und warf begehrliche Blicke auf Unternehmen, die Juden gehören. Der Hausjuristen des Konzerns schrieb den Gesetzesentwurf über die Enteignung jüdischen Eigentums, der später beinahe wortwörtlich in Kraft trat.
Übelkeiterregend ist auch das nächste Kapitel der Unternehmensgeschichte: Flick ließ Zehntausende von Zwangsarbeitern in seinen Betrieben schuften, viele von ihnen überlebten es nicht. „Zwangsarbeiter waren ein begehrtes `Gut´”, berichtet Thomas Ramge. “Viele Unternehmen drängten, Konzentrationslager in der Nähe ihrer Produktionsanlagen zu bauen. Andere errichteten neue Werke neben den Lagern.” Bei Flick stellten die Zwangsarbeiter bis zu der Hälfte der Belegschaft. Sie mussten bis zu 98 Stunden in der Woche arbeiten und waren völlig unterernährt. Widerlich auch, wie Flick lebenslang jede Schuld abstritt und sich weigerte, auch nur eine Mark Entschädigung an die damals Betroffenen zu zahlen. Und das, obwohl sein ohnehin schon immenses Privatvermögen in den Kriegsjahren durch die Gewinne aus Rüstung auf zwei bis drei Milliarden Reichmark anwuchs. Nach der Niederlage Deutschlands büßte Flick zwar einen Teil seines Vermögens ein und musste einige wenige Jahre im Gefängnis verbringen, aber während des Wirtschaftswunders schaffte er es schnell wieder, reich zu werden. Die nächste Generation zeigte auch nicht mehr Skrupel als der Gründer. Ein mutiger Steuerfahnder deckte 1982 trotz politischen Drucks auf, dass der Flick-Konzern durch illegale Parteispenden einen großen Teil der Regierung geschmiert hatte.
Angenehm bei Ramge ist, dass er nicht nur über das öffentliche Leben der Flicks berichtet, sondern das private breiten Raum bekommt, so dass runde, spannende Porträts entstehen, dass einem die Menschen, die er beschreibt, auf den Seiten lebendig werden. Um so schockierender, was für Entscheidungen diese Menschen immer wieder getroffen haben. *-- Sylvia Englert*
### Pressestimmen
11.08.2004 / Financial Times Deutschland: Flick-Werk "Die Biografie liefert nicht nur farbige Wirtschaftsgeschichte, sondern berührt Grundfragen von Moral und Anstand."
13.08.2004 / Münchner Merkur: Die dunkle Verbindung von Geld und Macht "Ramge versteht es, kurzweilig zu erzählen ... eine hochinteressante, lohnenswerte Lektüre."
13.08.2004 / Handelsblatt: Die Flicks "Thomas Ramge geht zu den Wurzeln des 'Flick-Mythos' zurück."
15.08.2004 / WELT am Sonntag: Schrecklich nette Familie "Thomas Ramges gut aufbereitete Familiengeschichte ist ein Lehrstück über die Durchsetzungspotenz bedeutender Unternehmer, die politische Realität nur insofern wahrnehmen, als sie dem wirtschaftlichen Erfolg dienstbar zu machen ist."
19.08.2004 / Wirtschaftswoche: Die Flicks "Ein spannendes Familienportrait mit vielen exzentrischen Charakteren und ein gut lesbarer Rückblick auf ein wichtiges Kapitel deutscher (Wirtschafts-)Geschichte."
19.08.2004 / DIE ZEIT: Friedrich Flicks langer Schatten "Ein Buch zur richtigen Zeit ... gut recherchiert."
01.09.2004 / Das Österreichische Industriemagazin: Die Flicks "Der Autor beschäftigt sich ausführlich mit dem historischen Druck, der auf den heutigen Erben lastet. Das macht den Reiz des Buches aus."
09.09.2004 / Hessischer Rundfunk: Die Flicks "Excellent ... Dem Autor ist die Herausforderung, eine Fülle von Material, Fakten und Zusammenhängen verständnisvoll ordnen und zuordnen zu müssen, hervorragend gelungen. Solide recherchiert, packend geschrieben und ausgekleidet mit viel historischem Hintergrund."
14.09.2004 / Die Welt: Familie "Spannend und dramatisch."
20.09.2004 / Deutschlandfunk: Familiengeschichte Flick "Eine flüssig geschriebene Familienbiographie und ein guter Überblick."
22.09.2004 / Stuttgarter Zeitung: Aufstieg und Fall eines Familienunternehmens "Ramge kann kompakt und spannend erzählen."
01.10.2004 / Bücher: Buchmesse-Special: Die 100 besten Neuerscheinungen "Ein informatives Stück deutscher Geschichte."
01.10.2004 / Spiegel Special: Buddenbrooks in Bielefeld "Der Journalist Thomas Ramge beleuchtet eine Familie, die wohl wie keine andere das Klischeebild deutschen Unternehmertums geprägt hat."
19.10.2004 / Die Welt: Flicks Werk "Ramge hat mit seinem Buch eine erstaunlich gelungene Analyse vorgelegt. Historisch fundiert und packend erzählt, schildert der Autor ohne Scheuklappen oder ideologische Verblendung die verzwickte Geschichte der Familiendynastie."
04.11.2004 / Cash: Hinter den Kulissen der Konzerne "Eine spannende Schilderung deutscher Wirtschaftsgeschichte."
13.11.2004 / Salzburger Nachrichten: Friedrich Flick der Große "Die Geschichte der Flicks, prägnant zusammengefasst."
19.12.2004 / Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung: Die Flicks und die Milliarden "Ein Opus, das zu den besseren und tiefgründigeren des Genres zu zählen ist."
13.01.2005 / e-politik.de: Eine deutsche Familiengeschichte "Das erste umfassende Werk über das Leben der Familie Flick und ihrer Mitglieder."
17.01.2005 / Frankfurter Allgemeine Zeitung: Geld, Macht, Abgründe "Lesenswert ... gut dokumentiert."