[Holmes 01] • Das Haus bei den Blutbuchen
- Authors
- Doyle, Sir Arthur Conan
- Publisher
- Kelter, Martin Verlag
- Tags
- roman-krimi-klassisch
- ISBN
- 9783959797641
- Date
- 2016-01-12T00:00:00+00:00
- Size
- 0.25 MB
- Lang
- de
Sherlock Holmes ist eine der berühmtesten Heldenfiguren der Kriminalliteratur. Diese Reihe wurde nach einer Idee von Sir Arthur Conan Doyle geschrieben. Er schuf mit dem Meisterdetektiv Sherlock Holmes einen unsterblichen Charakter, der auch die rätselhaftesten Kriminalfälle mit Phantasie und Spürsinn löst.
Es handelt sich hierbei um die vollständig neu korrigierte Version!
Solche Tage waren, nicht nur für Menschen, die Sherlock Holmes nicht kannten, ausgesprochen anstrengend. Immer dann, wenn man ihn bei übelster Laune in seinem ledernen Ohrensessel sitzen sah, war es einem, als würde man aus schönstem Sonnenschein in ein unkontrollierbares Unwetter treten. So erging es auf jeden Fall mir, als ich morgens aus meinem Zimmer in das gemeinsame Wohnzimmer trat, das wir zusammen in der Baker Street 221 B bei Miss Hudson bewohnten. »Guten Morgen«, begrüßte ich meinen Freund, der es nicht einmal für nötig hielt, den Kopf zu heben, um meinen freundlichen Gruß zu erwidern. Er saß nur regungslos da, seine Pfeife im Mund, den Kopf wieder mit düsteren Gedanken gefüllt, die ich ihm regelrecht aus dem Gesicht ablesen konnte.
Was auch nicht sonderlich schwer war. Wenn jemand wie ich, der seit Jahren mit Sherlock Holmes zusammenlebte, nicht in den Zügen seines besten Freundes lesen konnte, wer sollte es sonst können? Und was wäre ich für ein Freund gewesen, wenn ich die ungemütliche Gemütsregung, in der sich Sherlock Holmes befand, nicht bemerkt hätte? So ließ ich mich, wie immer, ihm gegenüber in meine Sessel nieder, schlug die Beine übereinander und sagte noch einmal: »Guten Morgen.« Wieder kam keine Reaktion seinerseits, und wieder schaffte er es, meine Blicke ohne mit der Wimper zu zucken zu ignorieren. Ich, der sich auch als sehr beherrscht ansah, wäre niemals so willensstark gewesen. Irgendwann hätte ich einen lauten Seufzer ausgestoßen und mit gereizt klingender Stimme gefragt: »Was starren Sie denn so?«