Beethoven · Der einsame Revolutionär

Beethoven · Der einsame Revolutionär
Authors
Caeyers, Jan
Publisher
Beck, C.H. Verlag
Tags
biographie & autobiographie
ISBN
9783406631283
Date
2012-11-21T00:00:00+00:00
Size
1.15 MB
Lang
de
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«Dieses junge Genie verdiente Unterstützung, daß er

reisen könnte. Er würde gewiß ein zweiter Wolfgang Amadeus Mozart werden, wenn

er so fortschritte, wie er angefangen.» Magazin der Musik, 1783 Als Ludwig van

Beethoven – vermutlich am 16. Dezember 1770 – in Bonn geboren wurde, ließ nichts

auf die einzigartige Bedeutung erahnen, die er in der Musikwelt seiner Zeit und

künftiger Jahrhunderte erlangen sollte. Zwar entstammte er einer Musikerfamilie,

doch hatten Familienangehörige vorangegangener Generationen musikalisch kaum

mehr als einen lokalen Bekanntheitsgrad erlangt; dafür aber weiß die

Überlieferung von seelischen Problemen und einer fatalen Neigung zum Alkohol in

seinem engsten Verwandtenkreis. Vor diesem familiären Hintergrund fällt es

schwer, den Werdegang Beethovens zur Ausnahmeerscheinung zu verstehen, ohne den

Begriff «Genie» zu bemühen. Jedenfalls erhielt der kleine Ludwig eine klassische

Ausbildung zum Musiker, in deren Verlauf bereits früh sein außergewöhnliches

Talent bemerkt wurde und sich bald in Gestalt des Berufsmusikers Christian

Gottlob Neefe ein Lehrer und Förderer fand, der richtungsweisend auf Beethovens

weiteren Weg einwirkte. Und der führte unabweislich nach Wien, wo Beethoven bei

großen Meistern seiner Epoche – allen voran Joseph Haydn, aber auch Johann Georg

Albrechtsberger und Antonio Salieri – lernen und Zugang zu dem Kreis der Fürsten

Karl von Lichnowsky und Franz Joseph Maximilian von Lobkowitz finden sollte. Er

nahm Wien nicht im Sturm: Das Revolutionäre seiner Kompositionen – seiner

Orchester- und seiner Klavierwerke – war zum Leidwesen des Komponisten nicht

unumstritten, aber letztlich doch bezwingend; und so drang sein Ruhm bis zur

kaiserlichen Familie vor, deren Spross, Erzherzog Rudolph von Österreich,

schließlich sein Schüler wurde. Doch alle musikalischen, gesellschaftlichen und

mitunter auch finanziellen Erfolge linderten kaum die Verzweiflung, die

Beethoven empfand, als er sich bewusst wurde, dass er – vermutlich als Spätfolge

einer Infektionskrankheit – allmählich ertaubte und dass er wegen der

herrschenden Konventionen niemals seine «unsterbliche Geliebte» würde heiraten

können. Aber er trotzte seinem Schicksal und schuf Werke, deren bestürzender

Schönheit wir uns bis auf den heutigen Tag nicht entziehen können. Jan Caeyers

hat Leben und Werk Beethovens in einer von großer Sympathie für seinen

Protagonisten getragenen, aber nie hagiographischen Biographie zusammengeführt

und zugleich ein faszinierendes Epochenporträt entworfen. Abbildungen können aus

lizenzrechtlichen Gründen leider nicht im E-Book angezeigt werden.