Am Schwarzen Berg
- Authors
- Hahn, Anna Katharina
- Publisher
- Suhrkamp
- Tags
- roman
- Size
- 1.44 MB
- Lang
- de
Emil Bub, ein Lehrer kurz vor der Pensionierung, beobachtet von seinem Balkon aus, wie Peter, der Sohn seiner Nachbarn, in sein Elternhaus zurückkehrt. Peter ist krank und verwahrlost, seine Freundin Mia ist mit den gemeinsamen Kindern verschwunden. Der Verlust hat ihn völlig aus der Bahn geworfen. Seit den siebziger Jahren leben Emil und seine Frau Veronika, eine Bibliothekarin, am ‚Schwarzen Berg‘. Die kinderlosen Bubs bekommen plötzlich einen Wahlverwandten, als Peter mit seinen Eltern Hajo und Carla ins Nebenhaus einzieht. Hajo Rau verschreibt sich ganz der Arbeit in seiner Arztpraxis, seine Frau unterstützt ihn. So wird besonders Emil zur prägenden Gestalt für den sensiblen Nachbarsjungen. Er zieht Peter tief hinein in seinen Kosmos aus Dichtung und Leistungsverweigerung. Der Sommer in den einsamen Häusern am Rande des Stuttgarter Kessels vergeht mit den hilflosen Versuchen der beiden älteren Paare, den Verzweifelten wieder aufzurichten. Auf der Suche nach Mia und den Kindern durchstreift Emil mit Peter die überhitzte Großstadt, und Hajo entwirft eine Therapie. Aber was hilft das jetzt noch? Anna Katharina Hahn erzählt auf unnachahmliche Weise von verzweifelter Liebe in all ihren Spielarten und davon, daß im entscheidenden Augenblick selbst die nächsten Menschen einander ein Rätsel bleiben.
»Anna Katharina Hahn erhebt die Kinderlosigkeit zum Exempel für das bürgerliche Problem des ungelebten Lebens. Ihr Roman Am Schwarzen Berg ist eine ebenso gruselige wie großartige Milieustudie...Wer diesen Roman ausgelesen hat, kehrt heim in eine fremde Welt.«
(Patrick Bahners, Frankfurter Allgemeine Zeitung)
»Dieses diskret ausgebreitete mythologisch-literaturgeschichtliche Verweissystem, das die Autorin mit leichter Hand in Am Schwarzen Berg ausbreitet, ist eine Eigenschaft, mit der sie in der heutigen deutschen Gegenwartsliteratur einzigartig dasteht. Dieses souveräne Verfügen über die Tradition finden wir unter den deutschen Prosaautoren sonst wahrscheinlich nur noch bei Sibylle Lewitscharoff. Darüber hinaus besticht Anna Katharina Hahn aber auch durch ihre staunenswerte soziale Genauigkeit und Sorgfalt.«
(Tilman Krause, Die Welt)
»Ihr schonungsloser Blick ruht auch diesmal auf den brutalen, feinen Trennungslinien zwischen den sozialen Schichten. Und sie wittert auf geradezu detektivische Weise das, was nur Fassade ist.«
(Ina Hartwig, Süddeutsche Zeitung )
»Anna Katharina Hahns Roman ist ein Meilenstein im literarischen Mainstream unserer Tage.«
(Moritz Bassler, tageszeitung)