[Jonathan Barrett 01] • Der rote Tod

Das Leben in den nordamerikanischen Kolonien des ausgehenden 18. Jahrhunderts ist alles andere als leicht: Der Freiheitskrieg gegen das Mutterland Großbritannien ist in seine heiße Phase getreten und in vielen Gebieten herrschen Krankheit und Armut. Jonathan Barrett ist von alldem bisher verschont geblieben. Er ist geradezu idyllisch auf Long Island aufgewachsen, mit einem verständnisvollen Vater und einer liebenden Schwester. Erst die Rückkehr seiner Mutter, die vor 15 Jahren die Familie verlassen hatte, setzt dem friedlichen Zusammenleben ein Ende. Sie entpuppt sich als psychopathischer Hausdrache und setzt sogar durch, dass Jonathan zum Studium nach England, und nicht auf das nahe gelegene Harvard College geschickt wird.

Wie sich herausstellt, ist das britische Cambridge jedoch nicht nur ein verschlafenes Nest, in dem alternde Gelehrte hilflose Studenten malträtieren. Jonathan erlebt Abenteuer der romantischen wie der blutigen Sorte, und als er schließlich nach Nordamerika zurückkehrt, ist er ein anderer Mensch -- oder zumindest etwas, das einem Menschen zum Verwechseln ähnlich sieht... 

P. N. Elrod hat sich mit ihrer Serie um den Vampirdetektiv Jack Fleming in den USA auf die vorderen Plätze der Bestsellerlisten geschrieben. Der rote Tod bildet den Auftakt ihrer zweiten Vampir-Serie, die dem Gentleman-Blutsauger Jonathan Barrett gewidmet, allerdings auch mit den Fleming-Romanen verknüpft ist. Beide Serien zeichnen sich weniger durch Brutalität als durch Einfühlsamkeit aus, in etwa als hätte Anne Rice eine Familiensaga geschrieben. Gleichzeitig ist der vorliegende Roman auch der erste Band der Nosferatu-Reihe, in der ausschließlich Vampir-Romane erscheinen werden, darunter die vorzüglichen St.-Germaine-Romane von Chelsea Quinn Yarbro. Ganz die selbe Klasse hat Der rote Tod nicht, aber mit ihren Kolleginnen Tanya Huff und Amelia Atwater-Rhodes kann Elrod es durchaus aufnehmen. Genüssliches Gruseln wünscht --Felix Darwin