Der zornige Rubin

Ihre Erziehung sah vor, sie, als älteste Tochter, zu einer perfekten Hausfrau zu machen, an der Seite eines passenden Ehemannes. Sie flüchtete...aus der Enge des Elternhauses, der streng katholischen Erziehung, den feindlichen “Du darfst” Regeln. Mit ihrer Flucht begann ein Weg, der sie letzten Endes zu sich selbst führte. Sie fand ihre Weiblichkeit, ihre Sexualität, ihr Selbstwertgefühl. Dass sie dabei in Hartz IV landete, ist häufiges Menschenschicksal in diesem Lande. Aber auch hier hat sie ihren Fluchtweg gefunden. Sie wechselte in eine Fantasiewelt. Dort war sie eine taffe Frau auf der Suche nach ihrem Namen, ihrer Identität. Sie begegnete Gnokis, Kugas, kleinen Mäuschen und hässlichen, kleinnasigen Frauen mit bigotten Vorstellungen von Glück und Lebensinhalt. Was sie auch fand war ein Rubin, der sich zornig und grell in ihr Leben einmischte. Sie wollte ihn unbedingt loswerden. Sein Zorn war ihr peinlich und unangenehm. Er passte wenig zu ihrer Erziehung, nach der sich eine Frau zurücknehmen sollte. Es war ihre Parallelwelt der Gefühle, Träume, Wünsche und Fähigkeiten. Ob sie ihren Weg, ihren Namen, gefunden hat? Und der Rubin? Konnte sie ihn entsorgen, sich seiner entledigen?

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