[John Cameron 80] • Der Töter von Bangkok

[John Cameron 80] • Der Töter von Bangkok
Authors
Cameron, John
Publisher
Bastei/Lübbe Verlag
Tags
[heft]
Date
0101-01-01T00:00:00+00:00
Size
0.46 MB
Lang
de
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„Das müßte der Chinesenjunge sein“, sagte John Cameron zu seinem Begleiter, Jefferson Ezekiel Fitzpatrick, den alle Welt nur Sonny nannte. Sonst gab es verbogene Zungen.

Der kleine Chinesenjunge stand in einer dämmerigen Toreinfahrt.

Er wollte den beiden Freunden was flüstern. Aber er hatte unvorstellbare Angst, weil Flüsterer in Bangkok immer schnell umgelegt wurden.

Deshalb hatte er sie hierher bestellt. Unauffällig, wie er glaubte.

Seine Gestalt löste sich aus dem Schatten.

Eine andere löste sich mit.

Es ging alles so schnell, daß man es kaum sah.

Die zweite Gestalt hinter dem Flüsterer griff plötzlich zu. Der Kleine wurde zurückgerissen. Er quietschte leise.

Das war das letztemal, daß er quietschte.

Etwas Langes, Blinkendes sauste durch die Luft. Es sah aus wie eins der Schwerter, die sie beim Schwertertanz benutzten.

Die Klinge fuhr dem Kleinen von vorn in den Hals, trennte den Kopf vom Rumpf. Der Kleine stand noch eine halbe Sekunde lang da. Ohne Kopf fiel der Torso um, schlug auf das Straßenpflaster.

John und Sonny standen wie erstarrt. Sie konnten es einfach nicht glauben. Bevor die beiden Freunde sich von ihrer grenzenlosen Verblüffung erholt hatten, war der andere verschwunden. John überlief ein eiskaltes Frösteln. Sonny schien aus einem bösen Traum zu erwachen.

„Hinterher!“ keuchte Sonny.

Sie rannten los.

Kamen bis zur Toreinfahrt, wo es dunkel war. Weiter hinten ertönten kratzende Geräusche, als versuche jemand, eine Mauer zu übersteigen.