Meine Brille ist voller Küsse von dir

Ja, Truja. Das erste Mal, als ich sie sah, hatte sie einen Hund dabei, einen Mops, der Bruno hieß. Bruno war schon ein älterer Mops, für den schon der freie Stand eine Anstrengung war, muss man sagen. Jedenfalls röchelte er schon, wenn er stand und guckte, und wenn er dann noch eine Weile laufen musste, begann er sich sichtlich mit seinem Leben herum zu quälen. Ich habe keine Ahnung, was sich Gott dabei gedacht hat, Möpse zu schaffen, es sei denn, als Anschauungsbeispiel dafür, was einmal aus uns wird, wenn wir nicht regelmäßig hungern. Bruno war schon als junger Hund ein Kandidat für einen Rollator. Da hätte er sich aufstützen können und wäre weiter gekommen. So ging er, wenn überhaupt, nur langsam und keine großen Strecken. Truja war eine junge Frau, die Archäologie studierte. Sie verbrachte ihre Wochenenden bei ihren Eltern in der Hauptstadt, und ihre Wochentage in der Studentenstadt in der Nähe des Meeres, an einem großen Fluss, und fuhr Montag Morgen in eine und Freitag Abend mal in die eine und mal in die andere Richtung und hatte sich zu diesem Zweck in der Mitfahrerzentrale gemeldet, die dort in der Gegend viel beansprucht wird. Beim ersten Mal fuhr sie bei mir mit ihrem Mops mit, den sie nicht angemeldet hatte, und so kam es, dass wir zu fünft in meinem Wagen saßen. Am Beifahrersitz Truja, weil sie die Dame mit dem Hündchen war. Hinten in der Mitte Bruno, das Hündchen, weil er so seinen Kopf nach vorne stecken und Truja bequem die Hand lecken konnte, was er recht gerne tat, weil die Zunge ohnehin schon aus seinem Mund heraushing.