Gebrochener Glanz
- Authors
- Staab, Gregor
- Publisher
- De Gruyter
- Date
- 2018-07-23T00:00:00+00:00
- Size
- 26.63 MB
- Lang
- de
Aus der Antike sind ca. 5000 griechische Grabgedichte auf Stein bekannt. Die Eigenart dieser Inschriftengattung besteht in ihrem subliterarischen Charakter: Den Verstorbenen soll darin unter den vielf�ltigen, je individuellen Bedingungen der Alltagswelt, doch zugleich durch Ausdrucksmittel einer 'klassischen' Tradition bleibende Anerkennung zuteil werden.
Die Studie geht dieser Spannung systematisch sowie durch die ausf�hrliche Kommentierung von 19 teilweise neuen Texten aus dem griechischen Osten nach. So wird etwa das Verh�ltnis der Steingedichte zur Buchepigrammatik beleuchtet und herausgestellt, inwiefern gegen�ber anderen literarischen Vorbildern vor allem die aus dem antiken Schulunterricht bekannten Epen Homers mit ihrer Sprache, ihren Motiven und Figuren f�r die Epigramme paradigmatisch waren. Dabei tritt das Bildungsmilieu der Steindichter und ihrer Auftraggeber zu Tage wie auch die Methoden, die zur Komposition der Gedichte angewandt wurden.
Diese Untersuchung epigraphischer Quellen vor dem Hintergrund der literarischen �berlieferung leistet einen Beitrag zur literaturtheoretischen Verortung der sepulkralen Steinepigrammatik und er�ffnet dar�ber hinaus wichtige Zug�nge zur Bildungs- und Alltagsgeschichte der Antike.