[Ronco 280] • Ein Drecknest in Texas

[Ronco 280] • Ein Drecknest in Texas
Authors
Conagher, Ken
Publisher
Pabel/Möwig Verlag
Tags
heft-ronco
Date
0101-01-01T00:00:00+00:00
Size
0.16 MB
Lang
de
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29. April 1881

Lobo und ich haben einen Unterschlupf bei Franco Allonso gefunden. Noch wissen wir nicht, was uns die nächsten Tage bringen werden – Gutes bestimmt nicht. Wir haben erfahren, daß »zwei Gringos« gesucht werden, die für den Gouverneur Suarez gearbeitet haben sollen. Diese beiden Gringos sind Lobo und ich.

Es ist wieder so, wie es in meinen Jahren als Geächteter war: Ich werde gejagt und jage selbst einen anderen – Andrew Hilton, der meinen Sohn Jellico entführen ließ. Diesen Mann scheint mir mein Schicksal zum ewigen Feind ausgesucht zu haben.

Solange er lebt, werde ich keine Ruhe finden. Manchmal frage ich mich, warum das Schicksal des Menschen Hilton auf derart teuflische Weise mit dem Schicksal des Menschen Ronco verflochten wurde. Noch unbegreiflicher wird diese Frage, wenn ich an Jellico denke, dessen Schicksal – jedenfalls zur Zeit – nun auch von dem Menschen Hilton beeinflußt wird.

Es hätte alles ausgewogen und gut sein können, aber dann wurde Jellico geraubt, und damit dürfte Hilton, was mich betrifft, seinen größten Fehler begangen haben. Nichts und niemand nimmt mir meinen Sohn – nur der Tod. Aber Hilton ist nicht der Tod, Hilton ist ein Mensch aus Fleisch und Blut, ein Mensch mit einem denkenden Gehirn, einem Gehirn allerdings, das zuviel Böses ausgebrütet hat. Soll dieses Böse weiter bestehen und auf diesem Teil der Erde ungestraft ein Unheil nach dem anderen vollbringen dürfen?

Das ist es, was mich nicht ruhen läßt und mir die Kraft gibt, Widerstand zu leisten, damit die Hiltons auf dieser Erde nicht beherrschend werden.

Ein Mensch dieser Art war der Händler Louis Granger, von dem ich in meinem Tagebuch weiter berichten möchte …